Aus Richtung Magdeburg wird dann aber die RB40 bis Genthin fahren. Dort soll dann der Anschluss Richtung Berlin möglich sein. Im Ergebnis muss daher kein Schienenersatzverkehr mit Bussen mehr rollen – denn alle Stationen in Sachsen-Anhalt werden, wie vor der Havarie, wieder stündlich bedient.
Die gute Nachricht: Bahnreisende aus Möser und Biederitz können ab Mitte Dezember alle zwei Stunden nach Berlin durchfahren. Das war bislang nicht möglich, weil der RE1 dort in der Regel nicht hielt. Da die Züge auf dem havarierten Abschnitt langsamer fahren müssen, wird es aber auch weiterhin zu Verspätungen kommen. Anschlüsse in Magdeburg sind damit in Gefahr.
Ausblick: Verbesserungen und neues Stellwerk
Im ersten Quartal des kommenden Jahres erwartet die Bahn weitere Verbesserungen. Dann sollen die Stellwerke Biederitz und Möser technisch eingebunden werden und das zerstörte Stellwerk Gerwisch zum Teil überbrücken. Langfristig kündigt die Bahn an, in Gerwisch ein neues elektronisches Stellwerk zu bauen. Die Arbeiten dafür sollen etwa ein Jahr dauern.
Nach Brand: Zugstrecke eingeschränkt befahrbar
Seit dem Stellwerksbrand Ende September in Gerwisch starteten und endeten die Regionalzüge von und nach Berlin in Möser, von und nach Magdeburg in Biederitz. Der Bus-Ersatzverkehr sorgte in dem kleinen Ort Möser für Kritik. Der Ortsbürgermeister sagte, der Ort sei für so viele Pendler und Busse nicht ausgelegt. In Nebenstraßen seien bereits Schäden sichtbar.
Polizei vermutet technischen Defekt oder Fahrlässigkeit
Unterdessen ermittelt die Polizei weiter zur Ursache für den Brand. Im Fokus der Ermittlungen stehen offenbar zwei Techniker. Nach Angaben der Polizeiinspektion Stendal entstand das Feuer im Zuge von Wartungs- und Servicearbeiten. Jetzt werde untersucht, ob fahrlässige Brandstiftung oder ein technischer Defekt die Ursache gewesen sei. Laut Polizei hatten die Techniker noch versucht, den Brand zu löschen, allerdings erfolglos.
Auf einen Brandanschlag gibt es keine Hinweise. Das sagte eine Sprecherin der Polizei MDR SACHEN-ANHALT Ende September. Bundesweit kam es zuvor immer wieder zu Störungen im Bahnverkehr durch Vandalismus und Brandstiftung. In mehreren Fällen ermittelt der Staatsschutz.