Brennpunkt Worringer Platz: Gut ein Jahr nach dem Start des Projekts „Sicherheit im Bahnhofsumfeld“ (Sibu) sehen Anwohner kaum Fortschritte im Kampf gegen Drogenszene. Jetzt zeigen auch aktuelle Zahlen der Polizei: Es kommt immer noch zu zahlreichen Straftaten auf dem Platz.

Wie aus einem Papier des Innenministeriums an den Landtag hervorgeht, wurden im polizeiinternen System „Viva“ zwischen dem 1. Januar und dem 13. Oktober 2025 genau 126 Straftaten mit dem Tatort „Worringer Platz“ eingetragen. Im gesamten Jahr 2024 waren es laut Innenministerium 195 und 2023 gab es 149 Straftaten. Am Ende des laufenden Jahres wird die Zahl also vermutlich irgendwo dazwischen liegen.

Ruhiger war es übrigens nur 2021 und 2022 mit 69 beziehungsweise 89 Straftaten – was pandemiebedingt sein könnte. Auslöser für die aktuellen Zahlen aus dem Innenministerium war eine sogenannte „Kleine Anfrage“ der AfD im Landtag.

Im August war das erste Betretungsverbot am Worringer Platz ausgesprochen worden. Gegen den Mann wird laut Innenministerium gerade unter anderem wegen Körperverletzung, gefährlicher Körperverletzung und schweren räuberischen Diebstahls ermittelt.

Der Mann soll einen Obdachlosen geschlagen, einen Mitarbeiter eines Restaurants angespuckt, eine weitere Person tätlich angegriffen und in einer Filiale einer Drogeriekette Gegenstände eingesteckt sowie den Ladendetektiv geschlagen haben. Vorher war er – so der Bericht an den Landtag – schon mehr als 50-mal auffällig geworden.

Darunter waren 14 Fälle von einfacher Körperverletzung, fünf Fälle wegen gefährlicher Körperverletzung, 18 Fällen wegen Diebstahls, vier Fälle wegen Sachbeschädigung, einmal Exhibitionismus und einmal Hehlerei. Wirklich verurteilt (zu einer Geldstrafe) wurde der Mann aus Tunesien bislang erst einmal wegen Diebstahls.

Wie die Düsseldorfer Polizei auf Anfrage mitteilte, hat der Mann bereits gegen das Betretungsverbot verstoßen – was ihm wieder eine Anzeige einbrachte. Aktuell ist er aber ein Einzelfall: „Bisher wurden keine weiteren Betretungsverbote für das Bahnhofsviertel ausgesprochen“, so ein Polizeisprecher. Aber: „Weitere Bereichsbetretungsverbote werden fortwährend im Rahmen des Projekts Sibu geprüft und bei Vorliegen der rechtlichen Voraussetzungen ausgesprochen.“