Der FV Bonn-Endenich darf sich auf ein echtes Fußball-Highlight freuen: Am Dienstagabend (19:30 Uhr) empfängt der Landesligist im Sportpark Nord den Drittligisten Alemannia Aachen zum Achtelfinale des Mittelrheinpokals. Für den Mittelrheinliga-Absteiger, der aktuell mit 19 Punkten aus zwölf Spielen auf Platz sechs der Landesliga Staffel 1 steht, ist es die wohl größte Partie der bisherigen Saison.

„Das größtmögliche Los“

Für Sportdirektor Markus Köppe war die Freude im Verein groß, als das Los gezogen wurde:
„Man hofft im Pokal natürlich immer darauf, einmal einen echten Top-Gegner zu bekommen – und mit Alemannia Aachen geht kaum mehr. Das ist das größtmögliche Los, und entsprechend groß war die Begeisterung bei uns.“

Die organisatorische Vorbereitung erwies sich allerdings als Herausforderung. Da die Heimspielstätte in Endenich die Sicherheitsanforderungen nicht erfüllt, musste eine Alternative her. „Schnell wurde klar, dass wir nicht in Endenich spielen können. Die Polizei hat das nicht gestattet. Zur Auswahl standen noch der Sportpark Pennefeld und der Sportpark Nord. Wir haben uns dann sehr schnell für den Sportpark Nord entschieden – auch, weil wir mit Betreiber Jürgen Hader einen hervorragenden, freundschaftlichen Kontakt haben.“

Köppe lobt die Unterstützung vor Ort: „Am Spieltag werden wir selbstverständlich viel selbst stemmen, aber mit der professionellen Unterstützung von Jürgen Hader und seinem Team, das die Abläufe im Sportpark Nord wie kaum ein anderer kennt.“

Austausch „auf Augenhöhe“

Auch die Zusammenarbeit mit dem Gegner sei vorbildlich verlaufen. „Der Austausch mit der Alemannia war durchweg professionell. Wir hatten mehrere Gespräche und Meetings, und alles lief auf Augenhöhe und sehr freundschaftlich. Das hat richtig Spaß gemacht und zeigt, wie gut man zusammenarbeiten kann.“

Während Endenich zuletzt in der Liga beim 2:2 gegen den FV Wiehl einen Punkt holte, reist die Alemannia mit drei Liga-Siegen in Serie und neuem Trainer Mersad Selimbegovic an. Schon in der zweiten Pokalrunde hatte Aachen im Sportpark Nord gespielt, damals gab es ein 7:0 gegen Fortuna Bonn.

„Wir gehen nicht ins Spiel, um einfach zu genießen“

Sportlich geht der Außenseiter mit Respekt, aber auch mit Selbstbewusstsein in die Partie: „Wir wissen natürlich, dass die Chance auf ein Weiterkommen sehr gering ist. Aber wir sind nicht chancenlos. Das Spiel beginnt bei 0:0 – und im Pokal hat es schon viele Überraschungen gegeben. Bayern ist auch schon gegen einen Regionalligisten ausgeschieden. Unser Ziel wird sein, so lange wie möglich die Null zu halten. Voller Offensive hineinzugehen wäre naiv, das ist klar. Vielleicht gelingt uns ein Umschaltmoment, vielleicht haben wir Glück.“

Und weiter: „Wir gehen nicht in dieses Spiel, um ‚einfach nur den Tag zu genießen‘ – wir wollen eine Runde weiterkommen. Die Rolle des Underdogs nehmen wir an, aber wir nehmen das Spiel keinesfalls als Fun-Event.“

Rund 2.000 Zuschauer erwartet – Karten an der Abendkasse

Der Andrang auf die Tickets ist groß. Rund 800 Karten wurden im Vorfeld an die Gäste aus Aachen verkauft, auch in Endenich selbst war die Nachfrage hoch. „Ich rechne mit einer Kulisse wie zuvor bei der Fortuna – also um die 2.000 Zuschauer. Das wäre ein tolles Bild für unseren Verein. Tickets wird es auch an der Abendkasse geben.“

Der haushohe Favorit kommt natürlich aus der Kaiserstadt. Doch erst am Freitag absolvierte der Drittligist ein Testspiel beim Mittelrheinligisten VfL Vichttal – und verlor mit 1:3. Auch deshalb glimmt beim FVE ein Funken Hoffnung: „Wer weiß, vielleicht gelingt uns ja ein Pokalwunder.“