Deutsche schätzen sie
Diese Form der Altersvorsorge befindet sich auf Rekordhoch
Aktualisiert am 18.11.2025 – 06:44 UhrLesedauer: 2 Min.
Eine Rentnerin sichtet ihre Finanzen (Symbolbild). (Quelle: Christin Klose/dpa-tmn)
Laut einer aktuellen Studie befinden sich Aktien zur Altersvorsorge derzeit auf einem Rekordhoch. Nur einer Anlageklasse wird noch größeres Vertrauen entgegengebracht.
Einer Studie zufolge sind börsengehandelte Wertpapiere als private Altersvorsorge beliebt wie nie. Knapp 30 Prozent der Berufstätigen in Deutschland beurteilten diese Anlageklasse positiv, ergab eine am Dienstag veröffentlichte Erhebung der HDI Versicherungen. Im Vergleich zu 2020 sei dies ein Anstieg um die Hälfte.
Am stärksten vertrauen die Menschen jedoch weiterhin dem Eigenheim. 44 Prozent der rund 3.700 Befragten bezeichneten es als gut geeignet für die finanzielle Absicherung. Dennoch zeigen die Ergebnisse, „dass sich der Trend zu aktienbasierten Konzepten weiter verstärkt hat“, sagte HDI-Vorstand Holm Diez.
Der Grund für diese Entwicklung sei die Aussicht auf höhere Erträge, hieß es in der Studie weiter. Mehr als die Hälfte der Befragten rechneten mit höheren Renditen als bei Zinsanlagen. Gleichzeitig empfinde mehr als jeder Dritte Aktien als grundsätzlich zu riskant. Die Studie zeigt zudem deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Während 34 Prozent der Männer bei der Altersvorsorge auf Aktien und Fonds setzen, sind es bei den Frauen 20 Prozent.
Erstmals wurde auch die Meinung der Verbraucher zu Kryptowährungen abgefragt. Insgesamt spielten Bitcoin & Co als Mittel zur Altersvorsorge mit vier Prozent zwar eine untergeordnete Rolle. Bei den Berufstätigen unter 40 Jahren betrachteten aber 26 Prozent Cyberdevisen als ein geeignetes Mittel zur Altersabsicherung.
Die Ergebnisse der Studie fallen in eine Zeit, in der die Bundesregierung über die Zukunft des Rentensystems debattiert. Die geplante Reform sieht unter anderem vor, das Rentenniveau bei 48 Prozent stabil zu halten. Dagegen regt sich Widerstand junger Bundestagsabgeordneter aus der Unionsfraktion. Ein weiteres Element ist die sogenannte Frühstart-Rente. Dabei sollen junge Menschen zu einer individuellen, privaten Vorsorge motiviert werden.
Die Münchner Ökonomin Monika Schnitzer spricht sich zudem für ein staatlich gefördertes Vorsorgedepot aus, damit auch ärmere Bevölkerungsschichten Geld am Kapitalmarkt anlegen könnten. Ein Vorsorgedepot könnte helfen, das sowohl der privaten Altersvorsorge als auch dem Vermögensaufbau dienen sollte, um Altersarmut vorzubeugen. Eine unabhängige Behörde sollte dabei Fonds für ein Standardprodukt auswählen, die renditestark seien und keine hohen Kosten hätten, erklärten die fünf Wirtschaftsweisen der Bundesregierung in einem in der vergangenen Woche vorgestellten Gutachten.
Jede und jeder Zehnte in Deutschland bekommt eine Bruttorente unterhalb von 300 Euro im Monat. Darauf machte die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund, Gundula Roßbach, kürzlich aufmerksam. 12 Prozent erhalten zwischen 300 und 600 Euro und rund 13 Prozent zwischen 600 und 900 Euro.
