Stuttgart – Quadratisch, praktisch – bald verboten? Schokoladen-Gigant Ritter Sport zieht gegen einen kleinen Konkurrenten vor Gericht, weil der ebenfalls eine quadratische Tafel anbietet.
Am Dienstag soll das Landgericht Stuttgart darüber entscheiden, ob der Kakao-Hafer-Riegel „Monnemer Quadrat Bio“ der Mannheimer Firma Wacker die seit 1996 per Markenrecht geschützten Quadrate von Ritter Sport bedroht – sprich: ihnen zu ähnlich sieht. Dem Gericht zufolge fordert Ritter Sport unter anderem, dass Wacker die bislang verwendete Verpackung nicht weiter nutzen und bereits ausgelieferte Ware zurückrufen soll.
Verblüffend ähnlich? Auch Ritter Sport hat Tafeln mit brauner Verpackung im Angebot
Foto: Ritter Sport
Schoko-Zwerg gegen Schoko-Riese
Das Klein-Unternehmen Wacker (rund 30 Mitarbeiter) hatte das Produkt vor rund einem Jahr auf den Markt gebracht. Die Verpackung des quadratischen Hafer-Riegels ist den Angaben nach von der Mannheimer Innenstadt inspiriert, die in Quadraten angeordnet ist. Sie erinnert aber – sagt zumindest Schoko-Riese Ritter Sport (etwa 1800 Beschäftigte) – auch an die quadratische Ritter-Sport-Tafel, obwohl sie kleiner als die klassische 100-Gramm-Version ist und die Seitenlaschen länger.
Hafer-Riegel gegen Schokolade
Obwohl es sich bei dem Produkt aus Mannheim um einen Hafer-Riegel handelt, befürchtet Ritter Sport eine Markenkollision. Die Verpackungsform sei eine der bekanntesten Marken Deutschlands und zentrales Wiedererkennungsmerkmal von Ritter Sport, sagt eine Sprecherin. Bei Schokolade und Müsli-Riegeln handele es sich um ähnliche Waren, die von der gleichen Zielgruppe zum selben Anlass gegessen würden. Problematisch sei neben der Verpackung auch die Verwendung des Wortes „Quadrat“ im Produktnamen.
Wacker weist die Vorwürfe zurück. Anwältin Tamara Moll teilte mit, dass sich der Hafer-Riegel grundlegend von klassischer Tafelschokolade unterscheide. Ritter Sport hatte sich bereits in früheren Fällen, etwa in einem Rechtsstreit mit Milka durchgesetzt.