„Hat Leidenszeit hinter sich“ 

Ouédraogo trifft bei DFB-Debüt nach zwei Minuten – Drei Nationalspieler waren schneller

©IMAGO

Besser hätte sich Assan Ouédraogo sein Debüt für die deutsche Nationalmannschaft nicht vorstellen können. Der 19 Jahre alte Mittelfeldspieler feierte nicht nur sein erstes Länderspiel, sondern traf beim 6:0 gegen die Slowakei auch das erste Mal mit dem Adler auf der Brust. Zwei Minuten brauchte der Profi von RB Leipzig im heimischen Stadion – nur wenige DFB-Profis waren schneller.

In der 77. Minute brachte Bundestrainer Julian Nagelsmann Ouédraogo für Florian Wirtz in die Partie. Nur zwei Minuten später erzielte der U17-Weltmeister nach Vorlage von Leroy Sané mit links den Treffer zum 6:0. „Dass es so gut läuft, hätte ich nicht gedacht, aber ich beschwere mich nicht. Ich bin sehr stolz auf den Moment und unfassbar glücklich. Man versucht immer, das zu machen, was man kann, und das ist mir gelungen“, sagte Ouédraogo nach der Partie.

Drei Nationalspielern gelang es, schneller als Ouédraogo im DFB-Trikot zu treffen. Uwe Rahn war bei seinem Debüt im Oktober 1984 gegen Schweden (2:0) unmittelbar nach seiner Einwechslung erfolgreich. Dieter Müller gelang dies 1976 gegen Jugoslawien (4:2) in der darauffolgenden Minute, während Erich Hänel 1939 gegen Luxemburg (1:2) bei seinem Debüt kurz nach dem Anpfiff traf.

Mit seinem Treffer gegen die Slowakei hat Ouédraogo zudem Lukas Podolski aus der Top-10 der jüngsten DFB-Torschützen verdrängt. In Pflichtspielen belegt der ehemalige Schalker sogar Platz zwei hinter Jamal Musiala. Der Bayern-Profi traf im Oktober 2021 in der WM-Qualifikation gegen Nordmazedonien (4:0) im Alter von 18 Jahren, sieben Monaten und 15 Tagen.

Sein DFB-Debüt hat sich Ouédraogo über gute Leistungen bei RB Leipzig verdient, wo er aus der Startelf nicht mehr wegzudenken ist. Nachdem er fast die komplette Saison 2024/25 mit Verletzungen verpasst hatte, steht er in dieser Spielzeit bei fünf Scorern in zehn Bundesliga-Einsätzen und spielte sich in den Fokus von Nagelsmann. „Ich freue mich sehr, dass er gesund ist, er hat auch schon eine Leidenszeit hinter sich und musste durch manches Tal durch“, sagte der Bundestrainer über Ouédraogo. „Ich hoffe, dass er bescheiden bleibt und den Hunger nach Erfolg behält, das ist für mich bei jungen Spielern immer das Entscheidende.“