
Im Norden Italiens sind bei schweren Unwettern Häuser durch Schlammmassen verschüttet worden. Zwei Menschen starben – darunter ein Deutscher. Er wollte offenbar seine Nachbarin retten.
Bei schweren Unwettern im Norden Italiens sind in der kleinen Gemeinde Brazzano di Cormons zwei Menschen ums Leben gekommen, darunter ein 32 Jahre alter Deutscher. Er starb laut Feuerwehr beim Versuch, frühmorgens eine ältere Nachbarin aus einem bedrohten Haus zu retten. Beide wurden von einer Schlammlawine erfasst und zehn Meter tief unter Schutt und Trümmern begraben. Die Leichen des Mannes und der 83 Jahre alten Italienerin konnten erst nach stundenlanger Suche geborgen werden.
Nach Angaben von Augenzeugen hatte sich der Deutsche bereits in Sicherheit gebracht, kehrte dann aber um, um der Nachbarin zu helfen. Der Weingutbesitzer Nicola Manferrari sagte der Zeitung La Repubblica: „Er hat versucht, die Tür aufzubrechen, um sie wegzuschleppen – vergebens.“
Der Mann aus München lebte zusammen mit seiner Partnerin bereits seit einiger Zeit in dem kleinen Ort und betrieb dort ein Lebensmittelgeschäft. In der Nacht zum Montag hatte er noch ein Video aufgenommen und veröffentlicht, auf dem die Wassermassen in seinem Dorf zu sehen sind.
In Brazzano di Cormons stehen viele Straßen unter Wasser.
Erdrutsch nach Starkregen
In der Region hatte es in den vergangenen Tagen heftig geregnet. Mehrere Straßen sind überschwemmt. Auch viele Keller stehen unter Wasser. In der besonders schlimm betroffenen Gemeinde Brazzano di Cormons wurden drei Häuser von den Schlammmassen verschüttet. Ein weiterer Mann konnte schwer verletzt aus den Trümmern gerettet werden.
Der Erdrutsch war durch heftigen Starkregen ausgelöst worden. Infolgedessen trat der örtliche Fluss über die Ufer, Schlammmassen wurden durch die Straßen gespült. Innerhalb kurzer Zeit wurde die Lage dramatisch.