Die Diskothek „Nightrooms“ ist seit über 20 Jahren ein Teil des Dortmunder Nachtlebens. Jetzt gibt es eine grundlegende Veränderung. © Dieter Menne (Archiv)

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Das Video, das gerade durch soziale Netzwerke geht, spielt absichtlich mit der Botschaft, die viele Dortmunder überrascht, manche sogar regelrecht bewegt. „Hast du es schon gehört: Nightrooms macht dicht“, sagt eine Frau. Sie lässt den Hinweis folgen, dass am 29.11. unter dem Titel „One Last Dance“ nochmal „richtig“ gefeiert werden soll, „bevor die Lichter ausgehen“. Der Clubbetrieb im „Westfalen-Haus“ an der Hansastraße, so verrät ein anderer Post auf der Präsenz der Dortmunder Kult-Diskothek, wird unter dem Namen „Club Øne“ weitergehen.

2003 eröffnet

Aber es steht fest: Der Name „Nightrooms“, der über 20 Jahre Teil des Dortmunder Nachtlebens war, ist bald Geschichte.

Erst im Mai hatten die „Nightrooms“-Gründer Patrick Schröder und Holger Schmidt die 2003 eröffnete Diskothek an einen neuen Betreiber weitergegeben. Mit etwas Wehmut, aber auch als Eingeständnis daran, jüngere Leute das Nachtleben gestalten zu lassen, wie sie damals im Gespräch mit dieser Redaktion sagten. Die neuen Chefs wähnten sie „auf dem richtigen Weg“.

Ein halbes Jahr „versucht“

Der selbstständige Unternehmer Amin Qadari übernahm die Räume mit einer Fläche von gut 2000 Quadratmetern und Platz für drei unterschiedliche Club-Bereiche und mehr als 1600 Gäste. „Wir haben über den Sommer nicht viel geändert und es mit dem Namen versucht, mit dem viele in Dortmund etwas verbinden.“

Ein halbes Jahr später ist er allerdings zu einer anderen Erkenntnis gelangt: „Vielleicht ist frischer Wind manchmal besser.“

Die damaligen BVB-Spieler Mario Götze (vorne) und Marcel Schmelzer 2011 auf dem Weg zur BVB-Meisterparty in der Disco „Nightrooms“.© Stephan Schütze (Archiv)

Drei Räume wie drei Clubs

Nach einer kurzen Phase der Renovierung eröffnet deshalb am 6. Dezember der „Club Øne“. Denn Amin Qadari stellt zwar eindeutig fest: „Es gibt zwar ein Ausgehpublikum. Aber die Menge für so einen Großraum zu erreichen, wird schwieriger.“ Aber er bemüht sich zugleich um Optimismus, diesen Ausgehort „im Herzen Dortmunds“ zu erhalten. „Wir haben auf jeden Fall den Mut, es weiter zu versuchen“, sagt er.

Das Konzept soll kleinteiliger werden. Die drei Räume des „Nightrooms“ werden jeweils mit unterschiedlichen Sounds bespielt und als „drei Clubs“ vermarktet, wie Qadari sagt. „Jeder Raum soll seine eigene Community erreichen.“

Avicii hat hier aufgelegt

Das „Nightrooms“ hat es in seiner Hochphase geschafft, über Dortmund hinaus zu einer Marke zu werden. Mit den Club-Managern Oliver Seebacher, Andreas von Maier, Timo Spiecker gelang es Top-Künstler wie Avicii, Antoine, Hardwell, Martin Garrix, Fedde Le Grand, Nicky Romero oder die Swedish House Mafia nach Dortmund zu holen.

Der BVB feierte hier mit allen Stars die Meisterschaft 2011. Außerdem gehörten Stars und Sternchen wie Ralf Richter, Micaela Schäfer oder Ross Antony zu den Gästen.