Mich hat dieser Leserbrief vom 12. November 2025 ratlos zurück gelassen. Da behauptet die Leserin, dass Falschparker das geringste Übel seien, um sich anschließend bitter über falsch abgestellte Kraftfahrzeuge (hier: E-Scooter) zu beschweren. Auch hinterfragt sie nicht, warum illegal auf Gehwegen gefahren wird. Dabei ist die häufigste Ausrede, die ich bisher gehört habe: „Auf der Fahrbahn ist es zu gefährlich.“

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Dass gerade die aktuelle politische Mehrheit alles dafür tut, um zum illegalen Gehwegradeln zu verleiten (z.B. zu schmale Hochbordradwege anlegen und Fahrradbügel möglichst auf Gehwegniveau aufstellen), ist da nur ein kleiner Aspekt des Problems. Als wolle man sagen: Hauptsache Fußgänger und Radfahrer (und mit ihnen auch E-Scooter) sind dem richtigen und wichtigen Verkehr auf der Fahrbahn nicht im Weg.

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Kaum ein Mensch hat es mitbekommen, aber bereits im Dezember 2022 ist die Hölle zugefroren. Dies ist geschehen, als die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) am 12. Dezember 2022 die Pressemitteilung mit dem Titel „Neue Entwurfsregelwerke bevorzugen Fuß- und Radverkehr“ veröffentlicht hat. Die FGSV ist eine Normungsorganisation (so etwas wie das DIN für den Straßenverkehr). Die Richtlinien und Empfehlungen beschreiben den Stand der Technik und sind bei Planungen zu berücksichtigen.

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Üblicherweise kosten die Dokumente Geld, die Vollversion der im Dezember 2022 veröffentlichten „Empfehlungen zur Anwendung und Weiterentwicklung von FGSV-Veröffentlichungen im Bereich Verkehr zur Erreichung von Klimaschutzzielen“ (E KLIMA 2022) kann kostenfrei abgerufen werden. Die Lektüre sollte klar machen: Bei der Verkehrswende geht es schlicht und ergreifend um Effizienz, und zwar in Bezug auf die Dimensionen Energie, Fläche und Masse. Harald Berninghaus, Französisch Buchholz

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