Unter Flutlicht will der FC Hennef den BSC ärgern

Flutlicht, Spannung und ein Gegner, der auf dem Papier eine Nummer zu groß wirkt: So sieht traditionell ein Pokalabend aus. Am Mittwochabend empfängt der FC Hennef 05 im Achtelfinale des Mittelrheinpokals den Regionalligisten Bonner SC. Die Rollen sind verteilt, doch die Gastgeber habe ein frisches Erfolgserlebnis im Gepäck: Am Wochenende gewann das Team von Nils Teixeira mit 2:0 gegen Porz und verschaffte sich etwas Luft im Abstiegskampf der Mittelrheinliga.

Der BSC hingegen hatte spielfrei, kommt ausgeruht und mit dem Selbstverständnis eines Teams, das sich in der Regionalliga stabilisiert hat. Beide Klubs kennen sich aus der Vorsaison: Bonn gewann das Hinspiel in der Mittelrheinliga noch klar mit 5:0, musste sich jedoch wenige Monate später im Sportpark Nord mit einem 2:2 begnügen. Nun steht man sich erneut gegenüber – diesmal mit dem klaren Ziel des Favoriten, den nächsten Schritt Richtung Verbandspokal-Viertelfinale zu machen.

„Montagabend unter Flutlicht – das hat seinen Reiz“

Für Hennefs sportlichen Leiter Frank Fußhöller ist die Ausgangslage eindeutig, aber keineswegs hoffnungslos. „Der Pokal steht vor der Brust – und natürlich ist das ein großes Spiel. Der Bonner SC ist ein attraktiver Gegner, und wir hoffen auf den einen oder anderen Zuschauer. Mittwochabend unter Flutlicht, dazu die besondere Pokalatmosphäre: Das hat seinen Reiz“, sagt er. Und er betont, was jeder Pokalabend mit sich bringt: „Wir wissen, dass der Pokal seine eigenen Gesetze schreibt.“

Fußhöller formuliert das Ziel klar: möglichst lange dagegenhalten, vielleicht sogar einen Funken Glück erzwingen. „Wir wollen den BSC so lange wie möglich ärgern, die Null halten und vielleicht den Lucky Punch setzen – ob in der ersten Halbzeit oder im späteren Verlauf. Im Fußball ist nichts unmöglich. Rein vom Rahmen her ist es zwar David gegen Goliath, aber genau das macht den Wettbewerb ja aus.“

Enge Personaldecke – und eine U19, die Verantwortung übernimmt

Dass Hennef den Favoriten nachhaltig ärgern kann, hängt auch an der Belastbarkeit des dezimierten Kaders. Rotieren? Unmöglich, sagt Fußhöller. „Wir haben weiterhin über acht Ausfälle zu beklagen. Kai Schusters kehrt nach seiner Gelb-Rot-Sperre zurück, ansonsten wird aus dem verletzten Bereich niemand in den Kader rutschen.“

Wie schon in der Liga müssen Talente aus der eigenen U19 Verantwortung übernehmen: „Am Sonntag haben Marlon Sadowski und Saim Delkic bereits erste Minuten im Seniorenbereich gesammelt. Auch diesmal werden drei bis vier Talente den Kader auffüllen.“

Für die jungen Spieler ist es ein außergewöhnlicher Abend – für den Verein eine Chance, den Favoriten zumindest zu fordern. „Für die junge Truppe ist das ein außergewöhnlicher Rahmen – und wir wollen dem BSC das Leben so lange wie möglich schwer machen.“

Bonner SC Favorit – Hennef setzt auf Pokalenergie

Der Bonner SC, der unter Trainer Björn Mehnert nur zwei mal als Verlierer den Platz verlassen musste, hat sich etwas Luft im Keller verschafft. Dass Bonn mit breiter Brust in Hennef antritt, steht außer Frage – doch ein Pokalabend bei einem Mittelrheinligisten war selten ein Spaziergang.

Hennef geht an der Belastungsgrenze, schließt einen Coup aber nicht aus. Es wäre nicht das erste Mal, dass der Pokal seine eigenen Gesetze schreibt. Mittwochabend unter Flutlicht – mehr braucht es für ein Pokalduell mit Überraschungspotenzial kaum.