• Der Maker-Advent in Chemnitz gehört zu den Finalisten für den Deutschen Tourismuspreis.
  • Fünf Wochen lang wird die Kulturhauptstadt zur riesigen Weihnachtswerkstatt.
  • Von Schnitzen und Basteln bis hin zu Upcycling: Beim Maker-Advent geht es vor allem ums Ausprobieren.

Räucherkerzen herstellen, Weihnachtsfiguren schnitzen, Adventskränze basteln: All das ist möglich beim Maker-Advent in und um Chemnitz. Bereits das dritte Jahr in Folge wird die Kulturhauptstadtregion zu einer riesigen Weihnachtswerkstatt. Die Idee, regionale Kultur und sächsische Handwerkstraditionen mit Kreativtourismus zu verbinden, ist so erfolgreich, dass die Veranstaltung nun für den Deutschen Tourismuspreis nominiert ist.

Am Mittwoch soll die Preisverleihung auf dem Deutschen Tourismustag in Saarbrücken stattfinden. Im Finale stehen vier weitere Projekte. Seit 2005 würdigt der Deutsche Tourismusverband mit dem Tourismuspreis Projekte, die neue Perspektiven für den Deutschlandtourismus eröffnen. Der Maker-Advent zeige hier, „wie kreativtouristische Angebote regionale Identität und gemeinsames Gestalten miteinander verbinden können“, heißt es auf der Webseite der Kulturhauptstadt Chemnitz.

Von klassischer Handwerkskunst bis Upcycling

Der Maker-Advent beginnt in der Vorweihnachtszeit am 24. November und endet fünf Wochen später am 30. Dezember. Werkstätten, Ateliers und andere Orte öffnen ihre Türen – insgesamt finden 160 Mitmachangebote in 42 Städten und Gemeinden in der Kulturhauptstadtregion statt. „Hier entstehen kleine Wunder, die man nicht kaufen kann“, sagt Kuratorin Josephine Hage. Egal ob schnitzen, drucken, nähen oder backen: Wichtig sei nicht das perfekte Ergebnis, sondern das gemeinsame Erlebnis.

Hier entstehen kleine Wunder, die man nicht kaufen kann.

Josephine Hage, Kuratorin Maker-Advent

Ausprobieren wird dabei überall großgeschrieben: Wer möchte, kann nicht nur mit Keramik, Holz und Textilien arbeiten, sondern bekommt auch Einblicke ins Upcycling und in digitale Technologien geboten. Ziel sei, so Hage, Kreative, Initiativen und Vereine einzubinden und ihr Schaffen für jeden erlebbar zu machen. Die Botschaft des Maker-Advents gehe dabei weit über die Adventszeit hinaus: „Wir leisten auch einen Beitrag zum nachhaltigen Tourismus“, so Hage bei MDR KULTUR.

Räucherkerzen selbst herstellen

Zum ersten Mal dabei ist dieses Jahr der Förderverein Karl Schmidt-Rottluff in Chemnitz. Zum Maker-Advent können die Besucher die Wohnmühle kennenlernen, in der der Expressionist aufgewachsen ist. Aus selbst gemalten Bildern, inspiriert von den bunten und strahlenden Farben des Künstlers, sollen kleine Anhänger entstehen, erklärt Vereinsmitglied Silvana Bachmann: „Das Bild wird zu einer Ziehharmonika zusammengefaltet und bekommt noch eine Perle drauf.“ Der Anhänger eigne sich perfekt als Weihnachtsbaumschmuck oder zum Verzieren eines Geschenks.

Derweil dreht sich im Erzgebirge dieses Jahr alles rund um die Tradition der Räucherkerzen. Im Crottendorfer Räucherland können Interessierte lernen, wie die kleinen Duftkegel fürs „Raachermannel“ hergestellt werden.