Stand: 18.11.2025 16:09 Uhr
In Hannover ist am Montag ein Modellversuch zu „Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen“ gestartet. Auf vier Streckenabschnitten in der Stadt gilt nun für ein Jahr eine neue Höchstgeschwindigkeit.
Am Nachmittag wurden die entsprechenden Verkehrsschilder aufgestellt und auch die Straßenmarkierungen angepasst. Das Modellprojekt wird von der Stadt Hannover und dem Mobilnetzwerk der Region Hannover verantwortet, das Bündnis setzt sich nach eigenen Angaben für den Fuß- und Fahrradverkehr, Bus und Bahn ein. Auf folgenden Strecken gilt der Stadt zufolge von Montag an eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde:
- Marienstraße zwischen Aegidientorplatz und Berliner Allee
- Wedekindstraße
- Podbielskistraße zwischen Lister Platz und Hermann-Bahlsen-Allee
- Großer Hillen
Stadtbaurat: „Auswahl der Strecken war anspruchsvoll“
Diese Straßenabschnitte wurden laut dem Stadtbaurat Thomas Vielhaber ausgesucht, weil sich dort besonders gut die Auswirkungen von Tempo 30 untersuchen lassen. „Die Auswahl der Strecken war in Hannover aufgrund des dichten Straßennetzes besonders anspruchsvoll“, so Vielhaber. Nach einem Jahr soll ausgewertet werden, wie sich die Geschwindigkeiten auf den Strecken, die Verkehrsflüsse und die Leistungsfähigkeit der Straßen verändert haben. Das Modellprojekt geht auf eine Initiative der Region Hannover zurück. Stückweise wird sie seit vergangenem Jahr auf insgesamt 21 Strecken in der Stadt und im Umland ausgeweitet.
Oberbürgermeister und Regionspräsident zuversichtlich
Für Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) ist der Modellversuch „eine gute Gelegenheit, mehr Ruhe und Lebensqualität in die betroffenen Viertel zu bringen“. Er sei zuversichtlich, dass ein Fazit zum Tempo-30-Projekt in einem Jahr positiv ausfalle. Auch Regionspräsident Steffen Krach (SPD) zeigte sich optimistisch: „In den Umlandkommunen hat sich das Projekt bereits bewährt. Die Rückmeldungen sind sehr positiv und ich bin überzeugt, dass das auch in der Landeshauptstadt funktionieren wird.“ Der Verkehrsdezernent der Region Hannover, Ulf-Birger Franz (SPD), erhofft sich durch den Modellversuch eine höhere Sicherheit. Die bisherigen Ergebnisse zeigten, dass sich die meisten Verkehrsteilnehmenden an Tempo 30 halten. Die CDU-Ratsfraktion kritisiert das Projekt. Aus ihrer Sicht werde dadurch nur der Schilderwald vergrößert. Außerdem könne man in den betroffenen Straßen sowieso nur selten schneller als 30 fahren, merkt die CDU an.
Video:
Tempo-30-Zonen auf Hauptstraßen: Modellversuch in Hannover (2 Min)

Laut eines Modellprojekts kann sich Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen lohnen. Was bedeutet das für Niedersachsen?

Ab sofort wird es langsamer auf den Hauptverkehrsstraßen Altenbekener Damm und Walderseestraße. Weitere werden geprüft.

An 32 weiteren Fußgängerüberwegen kann Tempo 30 eingeführt werden. Einige bereits bestehende Zonen sollen verbunden werden.
Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Hallo Niedersachsen | 17.11.2025 | 19:30 Uhr