Überhaupt, die Kosten. Sie sind wohl der größte Streitpunkt rund um die Radbahn. 3,7 Millionen Euro hat das Projekt gekostet – über die gesamten fünf Jahre. Für einige ist die Radbahn deshalb eine Art Millionen-Grab oder so etwas wie der teuerste Radweg Berlins.
Heskamp findet das falsch. Der reine Bau der Teststrecke sei nämlich viel günstiger gewesen, sagt er. 500.000 Euro hätte das, was man heute sieht, gekostet – also die 200 Meter Radweg, die Grünanlage, Bänke und die Beleuchtung der Strecke. Die Planung des Abschnitts nochmal 200.000 Euro dazu – macht insgesamt höchstens 700.000 Euro.
Die anderen drei Millionen Euro seien über die fünfjährige Projektdauer in mehrere externe Studien, unzählige Abstimmungsrunden mit der Bezirks- und Senatsverwaltung, Beteiligungsveranstaltungen und auch in Öffentlichkeitsarbeit, Events und die abschließende Evaluation geflossen. Ohne all das wäre der Radweg zwar nie zustande gekommen, sagt Heskamp, „aber das müsste man nach den im Projekt gewonnenen Erkenntnissen nicht alles noch einmal zahlen, wenn man jetzt weiter bauen wollte“.
Er schätzt vielmehr, dass sich die Baukosten der 200 Meter Teststrecke gut hochrechnen lassen würden auf die Vision einer neun Kilometer langen Radbahn quer durch die Stadt – vom Ku’damm im Westen zum Schlesischen Tor im Osten. Legt man Heskamps Prognose zugrunde, würde das geschätzte Baukosten von über 22,5 Millionen Euro verursachen (errechnet mit 500.000 Euro pro 200 Meter Radweg), wobei der Umbau von Straßenkreuzungen und dessen Planung noch nicht eingerechnet wären.