Bei einem russischen Drohnenangriff auf die ostukrainische Großstadt Charkiw sind Berichten zufolge mehr als 30 Menschen verletzt worden. Die Attacke habe die Stadt in der Nacht getroffen, mehrere Gebäude beschädigt und Brände ausgelöst, teilten Bürgermeister Ihor Terechow und die regionale Militärverwaltung laut ukrainischen Medien mit. Ein neunstöckiges Wohnhaus sei nach einem Treffer evakuiert worden.
Nach Strom- und Fernwärmeausfällen infolge ukrainischer Drohnenangriffe auf zwei Wärmekraftwerke ist im russisch besetzten Teil des Gebietes Donezk der regionale Notstand erklärt worden. Ein entsprechendes Dekret veröffentlichte der von Moskau eingesetzte Chef der Donezker Besatzungsverwaltung, Denis Puschilin. Mit der Maßnahme sollen die erforderlichen Reparaturen erleichtert werden.
In der Nacht zum Dienstag waren die Wärmekraftwerke bei Starobeschewe und Suhres von ukrainischen Drohnen attackiert worden. Gut 65 Prozent der Verbraucher im russisch besetzten Teil der Region Donezk sollen ohne Strom sein.
Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben militärische Ziele in Russland mit ATACMS-Raketen angegriffen. Der Generalstab in Kiew bezeichnet dies als eine „bedeutende Entwicklung“. „Der Einsatz von Langstreckenwaffen, einschließlich Systemen wie ATACMS, wird fortgesetzt“, heißt es in einer Erklärung.
Bei den ATACMS handelt es sich um von den USA gelieferte Raketen mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern. Die US-Regierung unter Präsident Biden hatte sich lange gesträubt, Kiew die Raketen zu liefern. Einige Exemplare soll die Ukraine im Sommer 2024 erhalten haben. Unklar ist, ob die US-Regierung von Donald Trump der Ukraine weitere ATACMS geliefert hat.
Inzwischen greift die ukrainische Armee Ziele in Russland immer häufiger mit Langstreckenwaffen aus heimischer Produktion an, zum Beispiel mit dem selbst entwickelten Marschflugkörper Flamingo. Zudem verfügt die Ukraine über eine breite Palette an Langstreckendrohnen. Diese sind aber weniger effektiv als Raketen, da sie langsamer fliegen und weniger Sprengstoff ins Ziel tragen können.
Russland hat den geplanten Verkauf französischer Rafale-Kampfjets an die Ukraine scharf kritisiert und Frankreich Kriegstreiberei vorgeworfen. „Paris trägt nicht zum Frieden bei, sondern schürt militaristische und kriegsfördernde Gefühle“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag in Moskau auf eine Frage der Nachrichtenagentur AFP. „Egal, welche Flugzeuge an das Kiewer Regime verkauft werden, dies wird die Situation an der Front nicht ändern und die Dynamik nicht beeinflussen“, fügte Peskow hinzu.