Ein Jahr nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt haben Polizei und Stadt Nürnberg ihr Sicherheitskonzept für den Nürnberger Christkindlesmarkt überarbeitet. Unter anderem hat die Stadt Zufahrtssperren angeschafft, die an neuralgischen Punkten ein Einfahren auf das Marktgelände verhindern, bestätigt eine Polizeisprecherin.

Wie arbeiten Marktleitung, Polizei und Stadtverwaltung zusammen? Wie reagieren die Verantwortlichen auf große Besucherströme, welche Sicherheitsmaßnahmen gibt es und wie kann dennoch festliche Stimmung herrschen? Dazu sprechen BR-Moderator Daniel Peter und BR-Reporterin Tina Wenzel mit Janine Mendel, Sprecherin der Polizei Mittelfranken und live auf dem Hauptmarkt mit Harald Strebel vom Marktamt Nürnberg. Das Video finden Sie dann oben eingebettet über diesem Artikel.

Sicherheitsmaßnahmen verschärft

Auch die polizeilichen Sicherheitsmaßnahmen sind nachgeschärft worden. So ist jeden Tag eine große Anzahl an uniformierten Polizisten, aber auch an Zivilbeamten im Einsatz.

Darüber hinaus gibt es sechs feste Posten auf dem Christkindlesmarkt, wo Polizisten in einem Polizeibus stationiert sind. Sie sind rund um die Uhr vor Ort und könnten in einem Ernstfall schnell reagieren.

Auch Taschenkontrollen möglich

Nach der Verschärfung des Waffengesetzes 2024 sind nun auch Taschenkontrollen durch die Beamten möglich, so die Polizeisprecherin. Messer und andere gefährliche Gegenstände sind auf Großveranstaltungen wie dem Nürnberger Christkindlesmarkt seitdem verboten.

Die Polizei steht zum Thema Sicherheit auf dem Christkindlesmarkt außerdem seit Monaten in ständigem Austausch mit der Stadt Nürnberg. „Wir würden uns wünschen, dass die Leute die besondere Atmosphäre auf dem Christkindlesmarkt genießen und dass sie Vertrauen haben in die Arbeit der Polizei, dass der Besuch auch sicher sein wird“, sagte die Polizeisprecherin weiter.

Weihnachtsmärkte sehr gut gesichert

Auch für kleinere Weihnachtsmärkte im Bereich des Polizeipräsidiums Mittelfranken gibt es Sicherheitsmaßnahmen: Busse und Müllfahrzeuge an Zufahrten sollen ein Eindringen verhindern.

„Man muss ganz klar sagen, dass nicht jeder Weihnachtsmarkt zu 100 Prozent geschützt werden kann“, so Polizeisprecherin Janine Mendel. „Doch die meisten Weihnachtsmärkte sind sehr, sehr gut gesichert.“

Ähnliche Sicherheitskonzepte in Rothenburg und Bayreuth

Ähnlich wie der Nürnberger Christkindlesmarkt wird auch der Rothenburger Reiterlesmarkt geschützt. Zum Sicherheitskonzept gehören nach Angaben der Stadt Rothenburg unter anderem Einfahrtsperren, Notfalldurchsagen, erhöhter Brandschutz und Bedarfssperrungen bei Schadensereignissen.

Auch Bayreuth hat Sicherheitssperren angeschafft, um die Zufahrtswege auf den Christkindlesmarkt zu blockieren. Die Stadt hat dafür rund 400.000 Euro ausgegeben, sagt Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU). Das Geld sei aber gut angelegt, da die Blockaden auch bei anderen Festen in Bayreuth eingesetzt werden könnten. Zusätzlich läuft eine städtische Sicherheitswacht Patrouille auf dem Christkindlesmarkt.