Den Traum vom Auswandern erfüllen sich jährlich Millionen Menschen in Deutschland. Die meisten deutschen Einwanderer wurden laut dem Verein „Deutsche im Ausland“ in den letzten Jahren in der Schweiz und in Österreich registriert. Aber auch das Vereinigte Königreich und die USA zählen zu den beliebtesten Zielen für Auswanderer. Günstig lebt es sich dort jedoch nicht.

Ganz im Gegenteil: In einem aktuellen Ranking von „Bunq“, der zweitgrößten Online-Bank Europas, ist London für Auswanderer die teuerste unter allen europäischen Hauptstädten. Wer sich dort niederlassen will, muss mit durchschnittlichen Lebenshaltungskosten von 3.215,90 Euro rechnen.

Welche die günstigste Stadt für Auswanderer ist und wie sie aussieht, zeigt das Video oben.

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Dieses Ergebnis ist Teil des „Working-Abroad-Index“, den „Bunq“ seit 2023 jährlich herausgibt. Analysiert in der Statistik werden die Lebenshaltungskosten – darunter Miete, öffentliche Verkehrsmittel, Lebensmittel, Nebenkosten – in 27 EU-Hauptstädten sowie in London.

Die diesjährige Auswertung zeigt, dass auf Auswanderer europaweit durchschnittliche Kosten von 1.644 Euro im Monat zukommen. Damit sind die Lebenshaltungskosten im Vergleich zu 2024 um 3,6 Prozent (1.586 Euro) und im Vergleich zu 2023 sogar um 8,8 Prozent (1.510 Euro) gestiegen. Während London am oberen Ende der Skala steht, finden sich am unteren Ende Hauptstädte in Osteuropa.

Die günstigste Hauptstadt für deutsche Auswanderer ist demnach die rumänische Hauptstadt Bukarest. Ein Ort, den viele Touristen kaum auf dem Radar haben. Hier betragen die durchschnittlichen Kosten pro Monat gerade einmal 876,70 Euro. Das entspricht fast der Hälfte des EU-Durchschnitts und einem Bruchteil dessen, was Auswanderer in London hinblättern müssen.

Am zweitgünstigsten ist laut dem Ranking die bulgarische Hauptstadt Sofia – und das trotz eines Anstiegs von 12,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 978,80 Euro betragen die monatlichen Lebenshaltungskosten dort. Budapest liegt mit 1.026,50 Euro an dritter Stelle, dicht gefolgt von Riga (1.044 Euro) und Athen (1.094,80 Euro). Wer möglichst kostengünstig im EU-Ausland leben will, für den bietet sich Osteuropa am meisten an.

Die Miete ist die höchste Ausgabe

Neben London sind auch Amsterdam (2.679,50 Euro) und Dublin (2.631,60 Euro) die Spitzenreiter in den teuersten Städten, was laut der Auswertung von „Bunq“ hauptsächlich auf die hohen Wohn- und Versorgungskosten zurückzuführen ist. Berlin belegt mit 1.822,10 Euro pro Monat den achten Platz der teuersten Städte, wobei die Lebenshaltungskosten im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Prozent auf 1.822,10 Euro gesunken sind.

Das Parlamentsgebäude in Bukarest. In der rumänischen Hauptstadt lebt es sich als Auswanderer besonders kostengünstig.Bild vergrößern

Das Parlamentsgebäude in Bukarest. In der rumänischen Hauptstadt lebt es sich als Auswanderer besonders kostengünstig. (Foto: Philipp Laage/dpa-tmn)

Beim Vergleich der unterschiedlichen Kosten zeigt sich, dass – egal ob teure oder günstige Stadt – am meisten Geld für die Miete draufgeht, wobei London (2.314,30 Euro) mit Abstand am teuersten und Riga (443,80 Euro) am günstigsten ist – eine Differenz von fast 2.000 Euro.

Nebenkosten wie Strom, Heizung und Wasser sind in Deutschland am höchsten (374,50 Euro) und in Sofia am niedrigsten (161,80 Euro), während die Kosten für öffentliche Verkehrsmittel von kostenlos in Luxemburg bis zu 283,10 Euro pro Monat in London reichen. Bei den Lebensmitteln liegt Wien (410,30 Euro) an der Spitze – über 100 Euro über dem europäischen Durchschnitt von 300,90 Euro. Bukarest ist hier mit 215,20 Euro erneut am günstigsten.