Kaum hat sich der Winter in Deutschland bemerkbar gemacht, bangen die ersten Tierheime in NRW schon. Sinkende Temperaturen, frostige Nächte und die anstehende Weihnachtszeit bringen Sorgenfalten – vor allem in Duisburg.
Dort kämpft das ohnehin ausgelastete Tierheim schon jetzt mit den Folgen des Kälteeinbruchs. Im Gespräch mit DER WESTEN zeichnet der Leiter Lutz Kaczmarsch ein eindrückliches Bild – in Duisburg muss sich etwas verändern.
Tierheim im Winter unter Druck
„Ich habe vor dem Winter immer Angst“, sagt er ganz offen. Nicht nur wegen der Kälte, sondern auch, weil ausgesetzte Tiere bei Frost oft in Lebensgefahr schweben. Viele der Tiere, die so ein Schicksal erleiden müssen, haben ohnehin schon Krankheiten oder Handicaps. Doch das Wetter ist nur ein Teil des Problems.
Der Zustand des Tierheims selbst ist das eigentliche Drama. Die Anlage stammt aus den 1960er bis 1970er Jahren – und das sieht man. „Die Bausubstanz ist marode“, so Kaczmarsch. Leitungen, Heizkörper und Zwinger – alles sei veraltet und extrem anfällig für Fehler. „Man hätte das schon vor 20 bis 30 Jahren angehen sollen.“ Dass das bis jetzt noch nicht passiert ist, wird gerade im Winter schmerzlich bemerkbar.
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„Wir müssen ein neues Tierheim bauen, das Alte zerfällt zusehends“, sagt der Leiter. Die Missstände seien kaum zu übersehen. Kaczmarsch erklärt:
„Es ist eine ganz alte Zwingeranlage. Sowas baut man heute gar nicht mehr. Wenn da ein starker Wind reinbläst, ist das schon nicht sehr angenehm“ – für Tiere wie Mitarbeitende.
Stadt Duisburg bemüht sich
Die Stadt arbeitet längst an Plänen für ein neues Tierheim – am Standort Asterlagen-Rheinhausen auf einem rund 32.000 Quadratmeter großem Gelände. Doch bis die Tiere dort einziehen können, vergeht Zeit. „Wenn alles gut läuft, dauert es noch drei Jahre“, sagt Kaczmarsch, bis dahin müsse man „ausharren“. Er macht zudem klar, dass es der einzige Ausweg ist: „Wir müssen dieses neue Tierheim haben – sonst zerfällt das Alte“.
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Er betont jedoch ausdrücklich, dass die Stadt Duisburg das Tierheim unterstützt, wo sie kann. „Wenn wir bei Heizungs-Problemen Hilfe rufen, ist am selben Tag ein Elektriker da“. Doch selbst schnelle Hilfe kann nicht auf Dauer verhindern, dass die Anlage langsam kapituliert. „Es ist schon sehr bedenklich“, sagt er abschließend.