Während der jüngsten Haushaltssperre in den USA hat die US-Armee ihren in Deutschland stationierten Soldaten offenbar auf ihrer Webseite geraten, zur Tafel zu gehen. Hintergrund war der sogenannte Shutdown in den USA, bei dem die Regierungsgeschäfte wegen eines fehlenden Bundeshaushalts seit dem 1. Oktober nur noch eingeschränkt liefen. Obwohl die Soldaten ihr Gehalt zunächst weiter erhalten hätten, habe die nächste Zahlung Mitte November auf der Kippe gestanden.

Gingen US-Soldaten zur Wiesbadener Tafel?

Doch wie Euronews berichtet, sei der Hinweis, sich an die Tafeln zu wenden, nach öffentlicher Empörung wieder von der Webseite des US-Army entfernt worden. Laut dem Militärmedium „Stars and Stripes“, wie Euronews berichtet, habe die U.S. Army Europe and Africa in einem Statement erklärt, die Liste mit Unterstützungsangeboten sei bereits vor Wochen erstellt worden. Sie sei für deutsche Mitarbeiter gedacht gewesen, deren Gehalt durch den Haushaltsstillstand gefährdet gewesen sei. Allerdings, so Euronews, sei in der Überschrift des Abschnitts von „kit bags“, also Militärtaschen, die Rede gewesen, was auf Soldaten als Zielgruppe hindeute.

Leser Tommy fragt nun, ob es in Wiesbaden also tatsächlich US-Soldaten gab, die die Tafel aufgesucht haben. Auf Anfrage von Merkurist heißt es von Seiten der Wiesbadener Tafel, dass man auch davon gehört habe, dass US-Soldaten beziehungsweise den deutschen Zivilangestellten des US-Armee geraten worden sei, sich im Notfall an die Tafeln zu wenden. In Wiesbaden habe es jedoch konkret keinen US-Soldaten und auch keinen deutschen Mitarbeiter des U.S.-Army gegeben, der vor Ort bei der Tafel gewesen sei.

Inzwischen ist der Shutdown, der insgesamt 43 Tage dauerte, beendet. Das US-Parlament hatte einen Übergangshaushalt beschlossen. Allerdings gelte der Übergangshaushalt nur bis Ende Januar, so tagesschau.de. Sollte bis dahin kein regulärer Haushalt verabschiedet sein, könnte es ab Februar erneut zu einem Shutdown kommen.