Dass Kommissare auch einmal einen Urlaub verdient haben, ist ihr gutes Recht. Nur taugt dieser Umstand meistens nicht dazu, einen Roman daraus zu machen. Es sei denn, es bricht ein Ereignis über den Schauplatz herein, den man eigentlich zur Erholung aufgesucht hat. Schon Agatha Christie setzte ihren Hercule Poirot in den Orient-Express, um scheinbar eine gemütliche Reise anzutreten – bis der legendäre Zug im Schnee stecken blieb und ein Mord geschah. Auch Kommissar Kluftinger des Allgäuer Autoren-Duos Volker Klüpfel und Michael Kobr durfte in „Rauhnacht“ in einem Berghotel ermitteln, weil es während eines Krimidinners einen echten Toten gab. Ganz zu schweigen von Georges Simenon („Maigret macht Ferien“) oder Jörg Maurer („Kommissar Jennerwein darf nicht sterben“).