Newsblog zum Ukraine-Krieg

Ukraine: Haben einen der Butscha-Schlächter identifiziert

Aktualisiert am 20.11.2025 – 03:23 UhrLesedauer: 15 Min.

Butscha: In dem kleinen Vorort von Kiew haben russische Soldaten brutale Kriegsverbrechen begangen.Vergrößern des Bildes

Butscha: In dem kleinen Vorort von Kiew haben russische Soldaten brutale Kriegsverbrechen begangen. (Quelle: SOPA Images)

Die Ukraine nennt einen Verdächtigen für die Gräuel von Butscha. Polen reagiert mit Härte auf den Anschlag auf eine Bahnstrecke. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Die Ukraine hat erstmals einen russischen Kommandeur als Verdächtigen für einige der Tötungen im Kiewer Vorort Butscha im Jahr 2022 identifiziert. Der Zugführer der 76. Luftlandedivision sei für 17 Tötungen und vier Fälle von Misshandlungen verantwortlich, die von Truppen unter seinem Kommando begangen wurden, teilte die internationale Rechtsstiftung Global Rights Compliance am Mittwoch unter Berufung auf ukrainische Ermittlungsunterlagen mit. Dies sei ein entscheidender Schritt zur Aufklärung der Befehlskette hinter den Massenhinrichtungen von Zivilisten, erklärte der stellvertretende ukrainische Generalstaatsanwalt Andrij Leschtschenko.

Den Ermittlungen zufolge habe der Kommandeur seinen Truppen befohlen, Personen zu jagen und zu töten, die als Unterstützer der ukrainischen Streitkräfte galten. Nach den Tötungen habe er angeordnet, einige Leichen zu verbrennen, um die Verbrechen zu verschleiern. Der Mann befinde sich nicht in ukrainischer Gewahrsam. Bei der Rückeroberung Butschas Ende März 2022 nach einmonatiger russischer Besatzung hatten ukrainische Truppen Leichen auf den Straßen gefunden. Mehr als 450 Tote wurden aus Massengräbern geborgen, Hunderte weitere Menschen starben in der Region.

Eine US-Militärdelegation führt Gespräche in Kiew inmitten von Nachrichten über einen neuen amerikanisch-russischen Plan für ein Ende des über dreieinhalbjährigen Kriegs. Der ukrainische Verteidigungsminister Denys Schmyhal berichtete von einem Treffen mit Daniel Driscoll, dem für das Heer zuständigen Staatssekretär im US-Verteidigungsministerium.

Die Ukraine sei für die USA ein verlässlicher Partner, sagte Schmyhal der Delegation nach eigenen Angaben. Er habe den Gästen neue Entwicklungen der ukrainischen Drohnentechnik vorgestellt, wie er auf Telegram schrieb.

Neben dem Zivilbeamten Driscoll gehören der Delegation nach US-Medienberichten drei Generäle und andere Offiziere an. Sie sollen auch mit Präsident Wolodymyr Selenskyj sprechen, der am Mittwochabend von einer mehrtägigen Auslandsreise in die Ukraine zurückkehrte. Der Besuch der Pentagon-Delegation wird als Taktik der USA gedeutet, das Gespräch mit Kiew auf militärische Fragen zu verlagern. Dort sieht es derzeit nicht gut aus für die ukrainische Armee, sie muss an vielen Stellen vor russischen Dauerangriffen zurückweichen.