Zwei Aktivisten der Gruppe befestigten sich sowie ein Fahrrad und ein Banner am Mittwoch, 19. November, an dem Seil des fliegenden Weihnachtsmannes über dem Karlsruher Marktplatz. Der Protest richte sich gegen die aktuell diskutierten Sparmaßnahmen der Stadt. Auf einem Banner war in luftiger Höhe zu lesen: Kultur und ÖPNV am seidenen Faden.
Dabei handele es sich erneut um eine Aktion das Karlsruher Widerstandskollektivs in diesem Jahr. Zuletzt fiel die Gruppe durch das Aufmalen von Zebrastreifen auf.

Icon vergrößern
Protest Widerstands-Kollektiv auf Seil des fliegenden Weihnachtsmannes am Karlsruher Marktplatz am 19. November 2025.
Foto: Corina Bohner
Schließen
Icon Schließen
Icon vergrößern
Icon verkleinern
Icon Pfeil bewegen
Protest Widerstands-Kollektiv auf Seil des fliegenden Weihnachtsmannes am Karlsruher Marktplatz am 19. November 2025.
Foto: Corina Bohner
„Was auf dem Marktplatz passiert ist, ist nicht in Ordnung, das ist illegal“
Bürgermeister Albert Käuflein, der für das Dezernat zwei – und somit für Kultur in Karlsruhe – verantwortlich ist, findet klare Worte für diese Art des Protestes: „Was auf dem Marktplatz passiert ist, ist nicht in Ordnung, das ist illegal“, sagt er im Gespräch mit ka-news am Mittwoch, 19. November.
Er habe zwar Verständnis für den Frust aller Bürger über die geplanten Sparmaßnahmen – diesem könne allerdings anders Gehör verschafft werden. Jegliche Kritik und Verbesserungsvorschläge können auf legalem Wege eingebracht werden: „Wenn Versammlungen angemeldet sind, und man dort deutliche Worte findet, ist das in Ordnung“, so Käuflein. Doch für solch „illegalen Aktionen“, wie er den Protest des Kollektivs bezeichnet, fehle ihm das Verständnis.
„Ich habe die Vorschläge schweren Herzens eingebracht“
Ihm als Kunstbegeisterten sei es nicht leicht gefallen, die Vorschläge zum Sparen in seinem Bereich zu machen. Er sei sich bewusst, dass die Einsparungen die Kultursezene hart treffen werde. „Ich habe die Vorschläge schweren Herzens eingebracht“, so der Bürgermeister.
Trotzdem stehe er hinter seinem Vorschlag. Konkret sei geplant, die Beiträge der Stadt für alle Kultureinrichtungen gleich stark zu kürzen – unabhängig von der Größe der Einrichtung. „Das hat für mich etwas mit Gerechtigkeit zu tun.“
Sitzung im Gemeinderat sei „sachliche Debatte mit Herzblut“ gewesen
In der Gemeinderatssitzung von Dienstag, 18. November, präsentierten die Fraktionen ihre Positionen zum Sparkurs der Stadt. Dabei zeigte sich, dass nicht alle Käufleins Ansatz befürworten. Einige Fraktionen äußerten sich dafür, dass die Gelder der Karlsruher Kultureinrichtungen weniger stark gekürzt werden.

Icon vergrößern
Sitzung vom Karlsruher Gemeinderat am 18. November 2025.
Foto: Katharina Peifer
Schließen
Icon Schließen
Icon vergrößern
Icon verkleinern
Icon Pfeil bewegen
Sitzung vom Karlsruher Gemeinderat am 18. November 2025.
Foto: Katharina Peifer
Käuflein beschreibt die Diskussion im Gemeinderat als „sachliche Debatte mit Herzblut“. Er hat den Eindruck, dass alle Gemeinderäte sich einig sind, dass gespart werden muss. Jetzt gehe es darum, sich zu einigen, wie genau die 80 Millionen zusammenkommen. „Niemanden würden diese schweren Entscheidungen kaltlassen“, so der Bürgermeister.
„Lieber weniger auszahlen, als gar nichts mehr“
Einen Spielraum in der Gesamthöhe der Kürzungen, die sein Dezernat betreffen, habe er nicht. Lediglich innerhalb der Kürzungen – also wo wie viel eingespart wird – lasse sich verhandeln. Dennoch stehe der Bürgermeister zu seinem Maßnahmen-Vorschlag, die Förderung aller Vereine gleich stark zu kürzen. „Lieber weniger auszahlen, als gar nichts mehr“, fasst er zusammen.
-
Franziska Gebhard
Icon Haken im Kreis gesetzt
Icon Plus im Kreis
-
Kultur
Icon Haken im Kreis gesetzt
Icon Plus im Kreis
-
Karlsruhe
Icon Haken im Kreis gesetzt
Icon Plus im Kreis