Stand: 19.11.2025 11:28 Uhr
Die Bundespolizei hat am vergangenen Wochenende bundesweit an Bahnhöfen Kontrollen durchgeführt – unter anderem in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Bremen und Hamburg. Dabei stellten Beamte diverse Waffen sicher.
Bei dem groß angelegten Einsatz waren am Wochenende in Hamburg, Bremen und Hannover rund 550 Bundespolizistinnen und -polizisten im Einsatz – unterstützt von der Mobilen Kontroll- und Überwachungseinheit Hannover, Kräften der Bundesbereitschaftspolizei, Diensthundeführern und sogenannten Super-Recognizern. Die Einsatzkräfte stellten mehrere Messer, Pfeffersprays, eine Softairpistole sowie zwei Schreckschusswaffen sicher. Außerdem vollstreckten sie Haftbefehle und trafen zahlreiche Personen an, nach denen per Aufenthaltsermittlung gesucht wurde.
Die Bilanz des Einsatzes in Zahlen
Für Hannover, Bremen und Hamburg verzeichnet die Polizei folgende Bilanz:
- 2.190 Identitätsfeststellungen, 2.072 Durchsuchungen
- Rund 50 Sicherstellungen, darunter 22 Messer, 2 Schreckschusswaffen, 1 Softairpistole sowie weitere gefährliche Gegenstände wie Schlagstöcke, Pfeffersprays und Scheren
- 62 Fahndungstreffer – darunter 7 Haftbefehle und 51 Aufenthaltsermittlungen
- 7 Gewahrsamnahmen
- 42 Verstöße gegen geltende Allgemeinverfügungen
Für die Verstöße leitete die Bundespolizei eigenen Angaben zufolge Straf- und Ordnungswidrigkeitenverfahren ein und drohte Zwangsgelder an.
Behörde wertet Aktion als Erfolg
Bundespolizeipräsident Michael Schuol zeigte sich zufrieden: Der Einsatz habe vor allem dem Ziel gedient, Gewalt- und Messerkriminalität einzudämmen. Man wolle durch konsequente Kontrollen Waffen aus dem öffentlichen Raum fernhalten und durch präventive Arbeit zugleich das Sicherheitsempfinden der Menschen stärken.
Hauptbahnhof Hannover: Polizei findet Messer, Pistole und Drogen
Am Hauptbahnhof Hannover hat die Bundespolizei nach NDR Informationen mehrere Messer, eine Pistole, weitere gefährliche Gegenstände und Drogen gefunden. Bei einem 18-Jährigen fanden die Beamten beispielsweise einen als Taschenlampe getarnten Elektroschocker. Die Beamten sind nach Angaben der Bundespolizei am Freitag und Samstag jeweils von 18 bis 3 Uhr im Einsatz gewesen. Auch mit dem Verlauf der zweiten Kontrollnacht zeigte sich ein Sprecher der Bundespolizeiinspektion Hannover grundsätzlich zufrieden. Lediglich am frühen Sonntagmorgen habe es vereinzelt Widerstandshandlungen gegen die Kontrollen gegeben.
Bundespolizei in Hannover: Zelt für Kontrolle aufgebaut

Polizisten kontrollieren im Hauptbahnhof Hannover einen Mann.
Insgesamt wurden am Hauptbahnhof in Hannover in der Nacht zu Samstag rund 160 Personen kontrolliert, in der Nacht zu Sonntag waren es rund 140 Menschen. Im Hauptbahnhof war der Bundespolizei zufolge für die Kontrollen extra ein Zelt aufgebaut worden, um dort Jackentaschen oder verdächtiges Reisegepäck zu durchsuchen. Auch sollten in den Abend- und Nachtstunden mehr verdeckte Einsatzkräfte als üblich unterwegs sein, um auffällige Personen zu kontrollieren. In Niedersachsen fand dem Sprecher zufolge die Großkontrolle lediglich am Hauptbahnhof Hannover statt.
Weitere Großkontrolle am Hauptbahnhof Bremen
Die Bundespolizei führte auch am Hauptbahnhof in Bremen am Wochenende verstärkte Kontrollen durch. Allein in der Nacht zu Samstag kontrollierte die Polizei nach eigenen Angaben mehr als 400 Personen. Dabei fanden die Polizistinnen und Polizisten Drogen, Bargeld, Reizgas sowie verschreibungspflichtige Medikamente. Bei einem 29-Jährigen fanden die Beamten diverse Ecstasypillen, vermutlich Ketamin sowie ein Einhandmesser. Außerdem wurden den Angaben zufolge Strafanzeigen gegen mehrere Verdächtige gestellt, unter anderem wegen Körperverletzung sowie Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz und das Konsumcannabisgesetz. Eine Person kam wegen eines bestehenden Betretungsverbots in Gewahrsam. Außerdem erteilten die Beamten 23 Platzverweise. „Die Großkontrolle am Hauptbahnhof ist ein voller Erfolg und Beleg für die hervorragende Zusammenarbeit aller Beteiligten“, sagte Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) am Samstag.
Video:
Hauptbahnhof Hannover: Polizei stellt Waffen sicher (3 Min)
Beamte suchen in Hamburg nach Messern
Rund 120 Kräfte der Bundespolizei waren in der Nacht zu Samstag auch in Hamburg im Einsatz, unterstützt von der Polizei. Schwerpunktmäßig wurde nach Messern gesucht, sagte Bundespolizeipräsident Michael Schuol.
Schleswig-Holstein: Verstöße gegen Waffengesetz, Körperverletzungen
In Kiel, Neumünster, Lübeck, Elmshorn und Rostock wurden insgesamt 1.033 Kontrollen an Bahnhöfen und in Zügen durchgeführt. Dabei haben die Beamten 829 Mal Personen und mitgeführte Taschen kontrolliert. 31 Gegenstände konnten bei der Überprüfung sichergestellt oder beschlagnahmt werden. Darunter Einhandmesser, Teleskopschlagstöcke, Pfefferspray, Pyrotechnik und Cuttermesser, die nicht als Arbeitswerkzeug mitgeführt wurden. Insgesamt wurden 8 Straf- und 13 Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Verstoß gegen das Waffengesetz eingeleitet, außerdem wurden drei Körperverletzungen und einmal Widerstand gegen die Vollstreckungsbeamten angezeigt. Die Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt ist mit den Kontrollen zufrieden: „Die Ergebnisse zeigen, dass wir mit unseren Kontrolleinsätzen auf dem richtigen Weg sind. Kontrollen und konsequente Ahndung von Verstößen stellen ein wirksames Mittel dar, um die Sicherheit in Bahnhöfen spürbar zu erhöhen,“ so Pressesprecher Wulf Winterhoff.
Bundespolizei zeigt in Rostock und Warnemünde Präsenz
In Mecklenburg-Vorpommern waren Bundespolizisten ebenfalls von Freitag bis Sonntag an den Bahnhöfen in Schwerin, Rostock und Güstrow im Einsatz. Außerdem soll es Kontrollen in Warnemünde gegeben haben.

Bundespolizei, Polizei, Stadt und DB Sicherheit ziehen unter der Woche und samstags ein- bis zweimal täglich gemeinsam los.
Mit Schwerpunktkontrollen gegen Gewaltkriminalität
Die Kontrollen waren den Angaben zufolge Teil eines bundesweiten Schwerpunkteinsatzes, der sich gezielt gegen Gewaltkriminalität an Bahnhöfen richtete. Laut einem Sprecher der Bundespolizei diente das auch der „Präsenzsteigerung“ der Einsatzkräfte. Ein ähnlicher Einsatz im Oktober war laut Polizei erfolgreich verlaufen. Bei etwa 2.200 Personenkontrollen entdeckten Fahnder in den Bahnhöfen Hannover, Hamburg und Bremen zehn Messer, eine Schreckschusspistole und mehrere Pfeffersprays.

Bei einem Schwerpunkteinsatz gegen Kriminalität stellten die Beamten unter anderem Messer, Pfefferspray und einen Schlagstock sicher.

Die Beamten stellten dabei in Hannover, Hamburg und Bremen unter anderem Messer sicher. Sie vollstreckten zudem zwei Haftbefehle.

Ein 28-Jähriger wurde am Sonntag durch Stiche schwer verletzt, nachdem offenbar zwei Gruppen aneinandergeraten waren.

Geplant ist, dass das ein Verbot 24 Stunden gilt. Zudem sollen künftig auch Pfeffersprays auf die Verbotsliste.

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