Ausgerechnet bei den bereits graduierten internationalen Studierenden haben US-amerikanische Universitäten im akademischen Jahr 2024/2025 Einbußen hinnehmen müssen: Knapp 15 Prozent oder 25.000 weniger Graduierte als im Vorjahr haben sich für einen Aufenthalt oder ein Anschlussstudium, etwa einen Master oder eine Promotion, neu an einer US-Hochschule eingeschrieben. Dabei bringen gerade Graduierte bereits Fachwissen mit.
Bei den neuen Bachelorstudierenden ist ein Zuwachs von gut fünf Prozent feststellbar, so dass sich die Anzahl der erstmals eingeschriebenen internationalen Studierenden insgesamt nur um etwa sieben Prozentpunkte verringert hat. Das geht aus dem „Open Doors 2025“-Bericht hervor, den das Institute of International Education (IIE) am 17. November veröffentlicht hat.
Für das aktuelle akademische Jahr dürften die Zahlen noch deutlicher ausfallen. Als Teil des Berichts hat das IIE einen Ausblick auf den Zeitraum 2025/2026 veröffentlicht, der auf einer Befragung von 825 US-Hochschulen beruht. Dieser „Fall 2025 Snapshot“ besagt, dass bei den internationalen Studierenden, die sich neu an einer US-Hochschule einschreiben, von einem Rückgang um 17 Prozent auszugehen ist. Die der Gesamtzahl der internationalen Studierenden schrumpft um etwa ein Prozent, während das IIE von immerhin zwölf Prozent weniger graduierten internationalen Studierenden ausgeht.
Open-Doors-Report spiegelt Folgen der US-Politik
Der Open-Doors-Report trägt jährlich Statistiken zu internationalen Studierenden in den USA zusammen. In diesem Jahr spiegelt er auch die Folgen der Politik der US-Regierung unter Präsident Donald Trump im Bereich Wissenschaft und Forschung. Internationale Studierende waren seit dem Regierungsantritt Trumps von Visabeschränkungen, Einreiseblockaden und Ausweisungen betroffen. Dabei haben internationale Studierende im Jahr 2024 etwa 55 Milliarden US-Dollar zur US-amerikanischen Wirtschaft beigetragen und 355.000 Arbeitsplätze gesichert, wie das IIE berichtet.
Im akademischen Jahr 2024/2025 sind die graduierten Studierenden mit etwa 488.000 Personen die größte Gruppe internationaler Studierender in den USA geblieben – darunter die genannten neu eingeschriebenen sowie bereits in vergangenen Jahren eingeschriebene Studierende. Unter den graduierten Studierenden sind etwa 306.000 Masterstudierende und 153.000 Promovierende. Ihr Anteil ist im Vergleich zum Zeitraum 2023/2024 um etwa drei Prozentpunkte zurückgegangen.
Insgesamt waren 2024/2025 etwa 1,2 Millionen internationale Studierende an einer US-Hochschule eingeschrieben oder Teil des „Optional Practical Training (OPT)“-Programms. OPT erlaubt internationalen Studierenden, im Anschluss an ihren akademischen Aufenthalt praktische Arbeitserfahrung zu sammeln. Es hat einen Zuwachs von über 20 Prozentpunkten erlebt und ist ein Grund, weshalb die Gesamtzahlen konstant bleiben, obwohl sich weniger internationale Studierende neu einschreiben.
Die meisten internationalen Studierenden kamen 2024/2025 aus Indien, China und Südkorea. Deutschland belegt Platz 21: Rund 9.000 der 2024/2025 in den USA eingeschriebenen Studierenden kamen aus der Bundesrepublik. Die meisten internationalen Studierenden haben sich für ein Studium in den Bereichen Mathematik und Informatik, Ingenieurwissenschaften oder Wirtschaft und Management entschieden.