
AUDIO: Hannovers Handballern gelingt Revanche gegen den Bergischen HC (2 Min)
Stand: 20.11.2025 21:09 Uhr
Die Handballer der TSV Hannover-Burgdorf scheinen nach dem schwachen Saisonstart in der Bundesliga nun langsam in den Flow zu kamen. Gegen den Bergischen HC feierten die „Recken“ einen 34:30 (17:15)-Erfolg, sind nun seit drei Partien ungeschlagen und verabschieden sich aus dem unteren Tabellendrittel.
Das Team von Coach Christian Prokop revanchierte sich damit zudem für die bittere 38:40-Pleite im Achtelfinale des DHB-Pokals beim Zweitliga-Meister vor drei Wochen. Dabei war den Niedersachsen die Doppelbelastung Bundesliga/European League insbesondere im ersten Abschnitt deutlich anzusehen. Mit einer Energieleistung gelang der TSV schließlich ein weitgehend glanzloser, aber letztlich verdienter Erfolg.

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Schneller Drei-Tore-Rückstand für die „Recken“
Die TSV fand nur 48 Stunden nach der European-League-Partie beim schwedischen Vertreter IK Sävehof schwer zurück in den Bundesliga-Alltag. Das gründete zum einen auf der mangelnden Frische. Zum anderen zeigte der ersatzgeschwächte BHC – bei dem unter anderem die Stützen Eloy Morante Maldonado und Elias Scholtes fehlten – eine taktisch und spielerisch sehr gute Leistung.
Immer wieder kam das Team von Trainer Arnor Gunnarsson über die Schnelle Mitte zum Erfolg. Das war gegen die zunächst noch müde wirkenden „Recken“ eine nahezu perfekte Herangehensweise. Nach 16 Minuten schlug eine Drei-Tore-Führung (10:7) für den Aufsteiger zu Buche.
Hannover-Burgdorf kämpft sich zurück ins Spiel

Nationalspieler Renars Uscins (2.vl.) ging bei der TSV wie gewohnt voran.
Mit fortlaufender Spieldauer wussten sich die Hausherren jedoch langsam, aber kontinuierlich zu steigern. Die Deckung – und hier insbesondere der zu Beginn zu passive Mittelblock – agierten zunehmend aggressiver. Und in Ballbesitz fanden die Norddeutschen nun die Lösungen, nach denen sie in den ersten Minuten noch vergeblich gesucht hatten.
August Pedersen sorgte mit dem 15:14 (27.) erstmals nach dem 1:0 wieder für eine Führung der TSV. Überhaupt war der Linksaußen im ersten Abschnitt nicht nur wegen seiner sechs Treffer die zuverlässigste Offensivkraft bei Hannover, das vor der Pause zwar viel Moral, aber wenig Spielkunst auf die Platte brachte.
Gegen den nur mit zwölf Feldspielern angereisten BHC, bei dem kurz vor der Halbzeit auch noch Yannick Fraatz verletzt ausschied, reichte es dennoch zu zwei Treffen Vorsprung nach 30 Minuten.
TSV auch nach der Pause auf Berg- und Talfahrt
Nach dem Seitenwechsel sah es zunächst so aus, als ob die Hausherren rasch für eine Vorentscheidung würden sorgen können. Die Prokop-Mannschaft zog auf vier Tore davon (20:16, 34.), ließ anschließend aber die unmittelbar nach dem Wiederanpfiff gezeigte Intensität wieder etwas vermissen. Die Gäste kamen wieder auf einen Treffer heran und besaßen sogar die Chance zum 22:22-Ausgleich, die Nico Schöttle aber ausließ (41.).
Tore TSV Hannover-Burgdorf: Pedersen 9/4, Tissier 8, Uscins 4, Weber 4, Fischer 3, Stutzke 3, Edvardsson 2, Poulsen 1
Bergischer HC: Steinhaus 8, Beyer 5/3, Schöttle 4, Seesing 4, Wasielewski 4, J. Fuchs 2, Babak 1, Fraatz 1, Kooij 1
Zuschauer: 7.057
Bald darauf hieß es 25:22 für die „Recken“. Und wieder etwas später besaß der BHC erneut in Ballbesitz die Gelegenheit, den Gleichstand herzustellen. Abermals scheiterten die Gäste an ihren Nerven. Doch weil auch Hannovers Auftritt eine einzige Berg- und Talfahrt war, blieb der Liga-Neuling im Spiel.
Fuchs tragischer Held für den BHC
Mehr noch: Julian Fuchs glich zum 29:29 aus (54.). 60 Sekunden später hatte der Rechtsaußen sogar freie Bahn und die große Möglichkeit zum 30:29 für die Gäste. Doch der 24-Jährige scheiterte an Simon Gade. Ein Fehlwurf mit bitteren Folgen für den BHC.
Denn auf der Gegenseite verwerteten darauf Leif Tissier (zweimal) und Lukas Stutzke ihre Chancen. Aus einem Beinahe-Rückstand war eine 32:29-Führung (58.) für die „Recken“ geworden. Und diesmal gaben die Niedersachsen diesen Vorsprung nicht mehr aus der Hand.

Bei IK Sävehof in Göteborg feierten die „Recken“ den vierten Sieg im vierten Spiel und machten das Weiterkommen vorzeitig perfekt.

Die „Recken“ liegen gleich mehrfach im Spiel bei den Hessen zurück, erkämpfen sich aber dank guter Moral einen Punkt.