Tierschützer schlagen Alarm

Streit um tote Taube am Senckenberg Naturmuseum

20.11.2025 – 19:02 UhrLesedauer: 2 Min.

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Das von den Tierschützern veröffentlichte Bild zeigt die tote Taube: OB sie wirklich in einer „Klebefalle“ starb, ist noch unklar. (Quelle: Peta Deutschland)

Peta kritisiert das Senckenberg Naturmuseum scharf – wegen einer toten Taube auf dem Fenstersims. Das Museum spricht von falschen Informationen.

Die Tierschutzorganisation Peta wirft dem Frankfurter Senckenberg Naturmuseum vor, eine Taube mit einer Klebefalle getötet zu haben. Peta habe sogar eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft gestellt und den Fall dem Veterinäramt gestellt, teilte die Organisation am Donnerstag mit. Dabei veröffentlichte Peta ein Bild einer toten Taube auf einem Fenstersims des Museums.

Das Senckenberg Naturmuseum widerspricht der Darstellung. Peta verbreite falsche Informationen, teilte eine Museumssprecherin der Frankfurt-Redaktion von t-online mit. Es handle sich nicht um eine Klebefalle, sondern ein sogenanntes „Vergrämungsgel“, das in kleinen Schälchen auf der Fensterbank gestanden habe. Das Gel verursache nach Angaben des Herstellers ein ultraviolettes Licht, das von Vögeln als Feuer gesehen werde und sie vertreibe. Laut dem Hersteller verursache es keine physischen Schäden an den Vögeln. Ein vom Stadttaubenprojekt veröffentlichtes Video zeigt, dass das Gel durchaus klebrig ist.

Die Sprecherin sagte, es habe nicht geklärt werden können, ob der Tod der fotografierten Taube in direktem Zusammenhang mit dem Gel stehe. „Trotzdem haben wir die Schälchen unverzüglich und vollständig entfernt.“ Die genutzten abgerundeten Spikes habe man an dieser Stelle des Gebäudes nicht nutzen können, weil es sich um einen Notausstieg aus dem Museum handle.

Besucher hatten Aufnahmen des toten Tiers auch in sozialen Medien geteilt. Peta sprach sogar von einer „Whistleblower-Meldung.“ Lisa Redegeld von Peta sagte: „Geraten Tiere in eine Klebefalle, hängen sie dort mehrere Stunden bis Tage fest und leiden unter Todesangst und entsetzlichen Schmerzen, bis sie qualvoll sterben.“

Der Darstellung widerspricht das Museum: „Tierschutz ist für uns natürlich eine Priorität, und wir lehnen jede Form von Tierquälerei ausdrücklich ab.“ Man stehe im Kontakt mit dem Stadttaubenmanager der Stadt Frankfurt sowie anderen Gruppen, um mögliche andere, „taubenfreundliche Maßnahmen“ zu besprechen, hieß es.