Die Europäische Union und Südafrika haben sich auf ein Abkommen für die künftige Zusammenarbeit bei der Gewinnung und Veredelung von Mineralien und Metallen des rohstoffreichen afrikanischen Landes geeinigt. „Wir brauchen diese Rohstoffe, um die Energiewende sowohl hier als auch in Europa voranzutreiben“, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei einer Pressekonferenz in Johannesburg. Sie war kurz vor Beginn des G20-Gipfels zu Gesprächen mit Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa angereist.

Südafrika verfügt laut dem US-Institut United States Geological Survey (USGS) über mehr als drei Viertel der weltweiten Reserven an Platinmetallen und Seltenen Erden. Das Land besitzt demnach außerdem die weltweit größten Manganvorkommen und gehört zu den führenden Produzenten von Chrom.

Ramaphosa bezeichnete das Abkommen als „beispiellos“. Es bringe Südafrika einen Mehrwert, da die Verarbeitung voraussichtlich im Land stattfinden werde. „In einem zunehmend instabilen geopolitischen Umfeld strebt Europa danach, seine Lieferkette für kritische Rohstoffe zu sichern und seine Bezugsquellen zu diversifizieren“, sagte EU-Industriekommissar Stéphane Séjourné.

China dominiert bei wichtigen Rohstoffen wie Seltenen Erden, die für viele Sektoren von entscheidender Bedeutung sind, den Weltmarkt. Im Zuge des Handelsstreits zwischen den USA und China, in dessen Rahmen China seine Marktmacht offen als Druckmittel einsetzt, hat das Thema weiter an Bedeutung gewonnen. Die 27 Mitgliedstaaten der EU streben daher nach neuen Rohstoffhandelspartnern.

Seltene Erden

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