Japans Exporte sind im Oktober zum zweiten Mal in Folge gestiegen, wie aus Regierungsdaten vom Freitag hervorgeht. Grund dafür ist insbesondere die nachlassende Schwäche bei den Ausfuhren in die Vereinigten Staaten.
Der aktuelle Handelsbericht folgt auf separate Wirtschaftsdaten dieser Woche, die zeigen, dass die japanische Wirtschaft im Zeitraum Juli bis September erstmals seit sechs Quartalen geschrumpft ist. Hauptursache hierfür waren die Auswirkungen der US-Zölle auf die Exporte.
Im Oktober stiegen die Gesamtexporte nach Wert um 3,6% gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit übertrafen sie die mittlere Markterwartung von 1,1% Wachstum und folgten auf ein Plus von 4,2% im September.
Die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten gingen im Jahresvergleich um 3,1% zurück, während die Exporte nach China um 2,1% zulegten.
Die Importe wuchsen im Oktober im Vergleich zum Vorjahr um 0,7%. Analysten hatten hier mit einem Rückgang von 0,7% gerechnet.
Infolgedessen verzeichnete Japan im vergangenen Monat ein Handelsdefizit von 231,8 Milliarden Yen (1,47 Milliarden US-Dollar), das damit unter dem prognostizierten Defizit von 280,1 Milliarden Yen lag.
Die USA und Japan hatten im September ein Handelsabkommen abgeschlossen, das einen Basistarif von 15% auf nahezu alle japanischen Importe vorsieht – gegenüber ursprünglich 27,5% auf Autos und 25% auf die meisten anderen Waren.
Dies verschaffte den japanischen Herstellern zwar eine gewisse Erleichterung. Analysten warnen jedoch, dass die Ausfuhren in die USA weiterhin schwach bleiben dürften, da japanische Autohersteller, die die zusätzlichen Zölle zunächst durch Preissenkungen kompensiert hatten, die Kosten nun zunehmend an US-Verbraucher weitergeben.
Hinzu kommen Anzeichen für eine weitere Abschwächung der US-Wirtschaft, die zusätzlichen Druck auf japanische Exporteure ausüben könnten, so Experten.
Relativ solide Inlandsnachfrage war einer der wenigen Lichtblicke in den schwachen BIP-Zahlen für das dritte Quartal dieser Woche, gestützt durch starke Investitionen und eine robuste private Konsumfreude.
Die fragile Erholung der weltweit viertgrößten Volkswirtschaft könnte jedoch durch einen anhaltenden Rückgang der Exporte weiter gefährdet werden.
($1 = 157,4400 Yen)
(Bericht von Makiko Yamazaki, Redaktion: Shri Navaratnam)