„Vorsätzlich und gut organisiert“

Polnischer Botschafter in Russland angegriffen

20.11.2025 – 21:03 UhrLesedauer: 2 Min.

Krzysztof Krajewski bei einer Veranstaltung (Archivbild). Der polnische Botschafter wurde von einer Gruppe von ungefähr zehn Menschen angegriffen.Vergrößern des Bildes

Krzysztof Krajewski bei einer Veranstaltung (Archivbild). Der polnische Botschafter wurde von einer Gruppe von ungefähr zehn Menschen angegriffen. (Quelle: IMAGO/Mikhail Sinitsyn/imago-images-bilder)

Der polnische Botschafter in Russland wurde Opfer eines Übergriffs. Der Vorfall verschärft die Spannungen zwischen beiden Ländern.

Der polnische Botschafter in Russland, Krzysztof Krajewski, ist am Sonntag offenbar Opfer eines körperlichen Übergriffs in Sankt Petersburg geworden. Das berichten mehrere polnische Medien übereinstimmend.

Demnach wurde Krajewski auf dem Weg zu einem Gottesdienst von einer Gruppe Personen bedrängt, die Flaggen und Symbole mit anti-polnischer und anti-ukrainischer Botschaft bei sich trugen. Laut Angaben des polnischen Außenministeriums schritt der Personenschutz rechtzeitig ein und verhinderte eine direkte Attacke auf den Diplomaten.

Der Vorfall gilt nach offizieller Einschätzung als besonders schwerwiegend. In einer Mitteilung erklärte das Ministerium: „Es war der schwerwiegendste Vorfall dieser Art seit vielen Jahren. Nur das Eingreifen des Sicherheitsdienstes verhinderte eine Prügelattacke auf den Botschafter.“

Videoaufnahmen dokumentieren das Geschehen. Der polnische Außenamtssprecher Maciej Wewiór bestätigte gegenüber dem Sender Polsat News, dass der Sicherheitsdienst bereits seit längerem zum festen Schutz des Botschafters im Einsatz sei.

Krajewski selbst erklärte laut der polnischen Nachrichtenagentur PAP, der Angriff sei „vorsätzlich und gut organisiert“ gewesen. Er habe bereits eine diplomatische Protestnote an die russischen Behörden übermittelt. Eine öffentliche Stellungnahme aus Moskau gibt es bislang nicht.

Nach Angaben Wewiórs wurde der Vorfall auch im Rahmen eines diplomatischen Gesprächs am Mittwoch thematisiert, bei dem das polnische Außenministerium den russischen Geschäftsträger einbestellt hatte. Dabei sei ebenfalls eine Note über die Schließung des letzten russischen Konsulats in Polen übergeben worden. Nach Darstellung des Ministeriums habe die russische Seite dabei Verständnis für die polnische Position gezeigt. Wewiór sagte: „Die russische Seite hat uns recht gegeben.“