Leni Riefenstahl, Heinz Rühmann und Olga Tschechowa zählen zu 14 Filmgrößen, denen eine Ehrenmedaille entzogen wird. Die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (Spio) zieht damit Konsequenzen aus einer Studie zur NS-Vergangenheit ihres Führungspersonals und der Preisträger.
14 Ausgezeichneten wird die Spio-Ehrenmedaille nachträglich aberkannt, wie die Organisation mitteilte. Dazu zählen unter anderem die Nazi-Propaganda-Filmemacherin Leni Riefenstahl, Schauspieler Heinz Rühmann, der ehemalige Berlinale-Leiter Alfred Bauer, der Regisseur August Arnold, Filmdiva Olga Tschechowa und Filmemacher Ludwig Waldleitner.
Die 14 Filmgrößen wurden demnach bei der vom Institut für Zeitgeschichte (IfZ) in München durchgeführten Untersuchung als „NS-belastet“ oder „NS-konform“ eingestuft.
Es gibt einen Ausnahmefall
In einem Ausnahmefall wurde laut der Spio entschieden, die Auszeichnung nicht abzuerkennen: Bei Hilmar Hoffmann, ehemaliger Kulturdezernent der Stadt Frankfurt am Main, stellten die Wissenschaftler des IfZ demnach eine Besonderheit heraus.
Hoffmann habe sich nach 1945 zeitlebens „wirksam für eine kritische Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit eingesetzt und Akzente für eine künstlerische Gegenposition zum nationalsozialistischen Filmerbe gesetzt.“ Das Spio-Präsidium habe dies als Beleg dafür gesehen, dass Menschen sich ändern und kritisch-selbstreflektiert aus Verfehlungen lernen können und sich daher für eine differenzierte Beurteilung entschieden, hieß es.