- Marén Poggensee aus Lilienthal nimmt als 60-jährige Single an der TV-Datingshow „Hochzeit auf den ersten Blick“ teil, um nach Jahren erneut die große Liebe zu finden.
- Das Format besteht aus einer Expertenauswahl mithilfe von ausführlichen Fragebögen und KI, wobei Teilnehmende nach dem ersten Treffen direkt am Standesamt heiraten.
- In Staffel zwölf sorgt Marén Poggensee für ein Novum: Sie heiratet Frank, den sie bereits aus einer anderen Show und aus Telefonaten kennt und der von den Experten ausgewählt wurde.
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Eigentlich hatte Marén Poggensee schon die Liebe ihres Lebens gefunden. An ihrem 18. Geburtstag macht er ihr den Antrag. Drei Jahre später heiraten sie. 15 Jahre lang teilen beide ihr Glück, ihre Sorgen und das Bett. „Wir hatten wunderschöne Jahre zusammen.“ Doch dann kriselt es. Er küsst die falsche Frau, berichtet die Lilienthalerin im Gespräch mit dieser Zeitung. Die zweifache Mutter und dreifache Oma war bereit, zu kitten, was längst zerbrochen war. Vergebene Liebesmüh. Es folgen Schicksalsschläge und ein paar Beziehungen, die aber nicht lange halten. Seit zehn Jahren ist die 60-Jährige nun Single. Eines Sonntagmorgens frühstückt sie mal wieder alleine im Bett und sagt sich: „Ich will mein Bett nicht mehr alleine vollkrümeln.“ Sie meldet sich bei der TV-Sendung „Hochzeit auf den ersten Blick“ an. Es ist der Beginn eines aufregenden Liebesexperiments, das sogar für eine Neuheit gesorgt hat.
Marén Poggensee hat schon an mehreren Orten nach Liebe gesucht. Für Best Ager (circa 50 bis 65 Jahre) ist das gar nicht so einfach. Apps? „Schrecklich. Da habe ich keine guten Erfahrungen gemacht.“ Speeddating in Bremen? „Dabei hatte ich viel Spaß, aber der richtige Mann war auch nicht dabei.“ Eine Dokusoap im TV, bei der man einen durch Experten ausgewählten Partner nach dem ersten Treffen im Standesamt direkt rechtsgültig heiratet? „Ich glaube, dass das Experiment funktioniert. Seit der ersten Staffel bin ich ein großer Fan von ‚Hochzeit auf den ersten Blick‘ und habe gesehen, dass es bei einigen Paaren super geklappt hat.“ Vor Jahren meldeten sie Freundinnen dort an, jetzt versucht sie zum zweiten Mal ihr Glück und schafft es in die zwölfte Staffel.
Lilienthalerin sucht nach Schicksalsschlag das Abenteuer
Das Konzept des Reality-TV-Formats stammt aus Dänemark. In jeder Staffel stellt ein Expertenteam Paare zusammen, die sich dann beim ersten Treffen das Jawort geben. Anschließend werden sie auf der Hochzeitsreise und im Alltag begleitet. Nach sechs Wochen Ehe entscheiden sie sich: verheiratet bleiben oder scheiden lassen? Die Bilanz nach elf Staffeln in Deutschland: Von 60 Paaren haben sich 51 scheiden lassen.
„Man braucht nicht sofort Schmetterlinge im Bauch. Ich verstehe auch nicht, dass Teilnehmende mit solchen Erwartungen in die Show gehen. Liebe muss wachsen und die Experten werden sich doch etwas dabei gedacht haben“, sagt die ausgebildete Einzelhandelskauffrau. Aber auf der Suche nach Liebe direkt nach dem ersten Treffen heiraten, geht das nicht ein bisschen schnell? Die Show müsse man als ein spannendes Experiment betrachten. „Aus wildfremden Menschen werden Liebende. Das ist doch aufregend.“ Nach zwei Schlaganfällen („Ich musste alles wieder neu lernen und mich zurück ins Leben kämpfen“) hat sich ihre Sicht auf das Leben verändert. Sie sucht das Abenteuer und will nichts mehr aufschieben.
Hundeflüsterer ist ihr Typ
Die Rolle des Amor übernehmen Psychotherapeutin Sandra Köhldörfer, Paar- und Sexualtherapeutin Beate Quinn und Diplom-Psychologe Markus Ernst. Sie werten einen Fragenkatalog aus, den die Bewerber beantworten müssen. Poggensee spricht von 1800 Fragen, die sie beantworten musste. Es geht um die Kindheit, die Beziehung zu den Eltern und viele weitere Themenkomplexe. „An dem Wochenende, an dem ich den Fragebogen ausgefüllt habe, habe ich viel über mich gelernt.“
Sie sucht einen Mann, der ihr zuhört, der sie mit kleinen Gesten überrascht, Nähe zulässt. Jemanden, mit dem sie große Entscheidungen besprechen und planen kann. Oder wie Poggensee es poesiealbumreif formuliert: „Er muss mein Herz berühren und meine Seele streicheln.“ Damit die Experten genau das für sie finden, gibt es sogenannte Workshops. Dort wird etwa per Eyetracking gemessen, bei welchem Typ Mann eine Frau am intensivsten hinschaut. Mit KI wird dann der idealtypische Partner erstellt. Ihr Traummann: Cesar Millan, ein mexikanisch-US-amerikanischer Hundetrainer.

Hundeflüsterer und laut eines KI-Modells Marén Poggensees Typ Mann: Cesar Millan.
Foto:
Jeffrey Arguedas
Hochzeit auf den zweiten Blick
Statt des bereits liierten Hunde-Experten haben Köhldörfer, Quinn und Ernst für die Lilienthalerin einen 61-jährigen deutschen Polizisten aus Braunschweig namens Frank ausgewählt – und das ist eine Neuheit in elf Jahren Hochzeit auf den ersten Blick. Denn Marén Poggensee kennt Frank bereits. Matching-Expertin Quinn war geschockt von der Überraschung. Poggensee hat Frank in der TV-Datingshow „First Dates Hotel“ bereits gesehen. Die Lilienthalerin, damals nur Zuschauerin, fand ihn interessant, telefonierte auch mit ihm, aber mehr ist daraus nicht geworden – bis jetzt. In der aktuellen Folge (17. November) ist zu sehen, wie Marén und Frank sich das Jawort geben. „Er hat so eine tolle Ausstrahlung und so ein warmes Lächeln. Der hat mich total abgeholt. Schon damals im Fernsehen und jetzt im wahren Leben noch mehr“, sagt Marén in der Folge.
Ihr Sohn führt sie zum Altar, ihr dreijähriger Enkel bringt die Ringe. Während sie von dem „schönsten Moment“ erzählt, bekommt sie feuchte Augen. Sie strahlt vor Glück. Auch Frank ist begeistert: „Ich habe noch nie so schnell so viel Nähe aufgebaut. In meinem ganzen Leben noch nicht.“ Das liegt alles Wochen zurück. Ob sie seit der Hochzeit das Bett gemeinsam vollkrümeln? Die lebensfrohe Lilienthalerin schmunzelt nur. Bis zum Staffelfinale sind ihre Lippen versiegelt.

Haben sich nach dem zweiten ersten Blick das Jawort gegeben: Marén Poggensee aus Lilienthal und Frank aus Braunschweig.
Foto:
Joyn/Markus Hertrich
Info
Findet Marén Poggensee die große Liebe?
Die zwölfte Staffel von „Hochzeit auf den ersten Blick“ mit der Lilienthalerin Marén Poggensee läuft bis zum 23. Dezember. Jeden Dienstag wird um 20.15 Uhr eine neue Folge im Free-TV auf SAT.1 und auf dem Streamingdienst Joyn ausgestrahlt.
Welche Besonderheiten und Herausforderungen erleben Singles im Alter zwischen 50 und 65 Jahren bei der Partnersuche, gemäß den Erfahrungen von Marén Poggensee?
Laut den Erfahrungen von Marén Poggensee erleben Singles im Alter zwischen 50 und 65 Jahren bei der Partnersuche die Besonderheit, dass sie klare Vorstellungen und feste Ansprüche an eine Beziehung mitbringen, die sich aus ihren Lebenserfahrungen und ihrer gewachsenen Selbstreflexion ergeben. Herausforderungen bestehen vor allem darin, dass viele Gleichaltrige – insbesondere Männer – konservative Rollenvorstellungen oder unverarbeitete Beziehungserfahrungen mitbringen und Partnersuche durch die große Auswahl auf Onlineportalen sowie durch hohe Erwartungshaltungen erschwert wird. Zudem plädiert Poggensee dafür, den Online-Kontakt zügig in persönliche Treffen zu überführen, da schriftliche Kommunikation oft zu idealisierten Vorstellungen und daraus resultierenden Enttäuschungen führen kann.
Quellen
Wie verlief die bisherige Erfolgsgeschichte der Paare bei „Hochzeit auf den ersten Blick“ in Deutschland, und welche Faktoren beeinflussen die Beziehungsergebnisse?
Die bisherige Erfolgsgeschichte der Paare bei „Hochzeit auf den ersten Blick“ in Deutschland ist gemischt: Zwar werden in jeder Staffel vier bis sechs Paare von Experten zusammengestellt und rechtsgültig vermählt, doch das Format zeigt, dass der Ausgang der Beziehungen offen und individuell unterschiedlich ist – im Finale verkünden die Teilnehmenden, ob sie zusammenbleiben oder sich scheiden lassen (Artikel 1). Die Ergebnisse werden insbesondere durch die intensive Vorauswahl mit Workshops, Matching-Methoden wie Eyetracking, persönliche Präferenzen und den Umgang der Paare miteinander, aber auch äußere Faktoren wie Medienbegleitung oder persönliche Erwartungen beeinflusst (Artikel 1). Statistisch betrachtet liegt in Deutschland auf breiterer Ebene die durchschnittliche Ehedauer bei etwa 15 Jahren, etwa ein Drittel der Ehepaare lässt sich scheiden, und die Zahl der Heiratswilligen nimmt seit Jahren ab, was zeigt, dass gesellschaftliche Trends und individuelle Einstellungen zur Ehe ebenfalls auf die Beziehungsergebnisse einwirken können (Artikel 3).
Quellen
Diese Fragen und Antworten wurden mit KI basierend auf unseren Artikeln erstellt.
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