Cottbus-Trainer Claus-Dieter Wollitz (imago images/Benjamin Feller)

Stand: 21.11.2025 17:47 Uhr

Mit dem späten Topspiel an der Essener Hafenstraße endet am Sonntag der 15. Spieltag der dritten Liga. Ganz glücklich ist Cottbus-Trainer Wollitz darüber nicht.

Nach der Länderspielpause und dem Sieg im Landespokal geht es für Energie Cottbus wieder mit dem Liga-Alltag weiter. Und der hat es in sich. Am Sonntagabend spielen die Lausitzer bei Rot-Weiss Essen. Der Tabellenvierte zählt zu den heimstärksten Teams der dritten Liga. „Ihre Stärken liegen im Umschalten. Sie haben gute Tiefenläufe und schnelle Spieler vorn“, sagt Cottbus-Trainer Claus-Dieter Wollitz, der sich auf das Gastspiel im Westen der Republik freut: „Die Hafenstraße steht für Emotionalität. Das ist Fußball pur und Fußball-Liebe.“

Vorfreude auf die Hafenstraße

Weniger freut sich der 60-Jährige über die späte Ansetzung. 19:30 Uhr ist mit Blick auf die Rückreise für Mannschaft und Fans schon eine Herausforderung. „Egal wer da durch Deutschland reist, berechtigen die Fernsehgelder nicht die Anstoßzeit. Da sollte man lieber Freitag zwei Spiele spielen lassen statt Sonntagabend“, so Wollitz.
 
Etwa 1,3 Millionen Euro kassiert ein Drittligist an TV-Geldern. In der zweiten Bundesliga sind es mindestens sieben Millionen. Wollitz nennt das „beschämend“. Unabhängig von der immer wieder aufkommenden Debatte über diese große Schere zwischen dritter und zweiter Liga sprechen aber auch Sicherheitsaspekte für die späte Ansetzung. Wie der „Kicker“ berichtet, hat der Deutsche Fußball Bund (DFB) bei den Ansetzungen der Spieltage explizit darauf hingewiesen, dass unter anderem auch Essen gegen Cottbus nach „einer verbindlichen Sicherheitsvorgabe der Behörden“ erfolgte.
 
Doch zurück zum Spiel. Vor der Abfahrt nach Essen plagen Claus-Dieter Wollitz einige Verletzungssorgen. Henry Rorig (grippaler Infekt), Can Moustfa (muskuläre Probleme) und Merveille Biankadi (Trainingsunfall) drohen auszufallen. Für Verteidiger Rorig könnte Simon Straudi in die Startelf rutschen. Bislang kam er in dieser Saison auf einen Kurz-Einsatz. „Er ist ein sehr guter Profi, mit einer sehr guten Einstellung“, sagt Wollitz.

Hält die Abwehr diesmal?

13 Gegentore hat Cottbus in den vergangenen fünf Pflichtspielen kassiert. Das ist viel. Und Essen (27 Tore) gehört neben Energie (30 Treffer) zu den offensivstärksten Mannschaften in der Liga. An der Hafenstraße kommt einiges auf Cottbus zu. Seit sieben Spielen hat der Traditionsverein aus dem Ruhrgebiet nicht mehr verloren. Das wird Sonntagabend definitiv nicht einfach für die Wollitz-Truppe. „Wir müssen wachsam sein und mutig. Dann haben wir Argumente und die Klasse, das Spiel zu gewinnen“, sagt der Trainer.
 
Dem Spiel in Essen folgen bis zur kurzen Weihnachtspause noch vier weitere Partien. Nächste Woche geht es zuhause gegen Fortuna Köln, dann kommt Spitzenreiter Duisburg, dem sich die Spiele gegen Wehen Wiesbaden und Regensburg anschließen. „Ich habe der Mannschaft gesagt, dass sie jedes Spiel nutzen soll, um schnellstmöglich an die 30 Punkte zu kommen. Das ist absolut möglich.“ 26 Punkte hat Energie aktuell. Es fehlt nicht mehr viel bis zu diesem Ziel. Mit einem Dreier in Essen wäre es schon fast geschafft.
 
 

Sendung: Antenne Brandenburg, 21.11.2025, 16:40 Uhr

Rundfunk Berlin-Brandenburg