Zum Interview empfängt Otto Waalkes in der „Hauskapelle“ des barocken, nach der Wende rekonstruierten Taschenbergpalais in Dresden. Er malt schon fast sein ganzes Leben lang, seine erste Ausstellung hatte er jedoch erst 2013. Zumeist parodiert er Klassiker der Kunstgeschichte, gruppiert auf einem Gemälde etwa Sonnenblumen im Stil Vincent van Goghs um einen Ottifanten herum.
Zur Ausstellungseröffnung in Dresden reichen Kellner den Abendgästen Gänseleberpastete und Wachteleier. Drucke kosten um die 2000 Euro, Originale deutlich mehr. Das auf Monet anspielende Seerosenbild „Wotterlilly“ mit Ottifant drauf gibt es für 77.400 Euro, inklusive Rahmen.
Grund zum Reihern? Otto Waalkes mit Weißwein und begeisterten Ausstellungsbesuchern.
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Waalkes posiert geduldig für ein Foto nach dem anderen, bespuckt seinen Mitarbeiter im Scherz mit Weißwein, signiert auf Handyhüllen, Bildern sowie einer Gitarre, die ein Junge ihm hinhält – und strahlt. Einige Stunden zuvor spricht er im noch leeren Raum mit einem Journalisten nach dem anderen. Eine leere Kanne Tee steht vor ihm. Ruhiger wirkt Waalkes da, säuselt fast, man kann ihm förmlich beim Denken zuhören.