Fehltritt von Mobilitätsdezernentin Alke Voß
Juhu! Oder doch nicht? Wirrwarr um Kiels Olympiabrücke verspielt Vertrauen
Mobilitätsdezernentin Alke Voß kündigte öffentlich einen Ersatzbau der Olympiabrücke in Kiel an, von der das Land nichts weiß. Das letzte Gespräch dazu liege zwei Jahre zurück. Das Vorpreschen ist unprofessionell und kostet Vertrauen, meint Lokalchef Dennis Betzholz.
Kiel. Das gab es in Kiel wohl auch noch nicht: Eine Dezernentin verkündet bei einem öffentlichen Termin und gegenüber Medien ein großes Verkehrsprojekt – und muss es am nächsten Tag wieder einkassieren, weil der Landesbetrieb Verkehr (LBV) aktuelle Gespräche dazu dementiert.
Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Alke Voß (Grüne), seit Februar 2024 verantwortlich unter anderem für Mobilität im Kieler Rathaus, hat mit den angeblichen Plänen für einen Ersatzbau der Olympiabrücke maximale Verwirrung ausgelöst. Mehr noch: Ohne Absprache mit dem LBV und zwei Jahre nach dem jüngsten Gespräch mit diesem in der Sache vorzupreschen, ist nicht nur unprofessionell. Es kostet auch Vertrauen in die Verwaltung – vor allem bei denen, die mit solchen Projekten Hoffnungen verbinden.
Warum ausgerechnet jetzt?
Es bleibt die Frage, warum Alke Voß ausgerechnet jetzt damit an die Öffentlichkeit geht. Sind es, wie sie sagt, allein die Anträge der Ortsbeiräte aus dem Kieler Norden, die sich in Sachen Mobilität abgehängt fühlen? Oder schwingt auch mit, wie Voß ausdrücklich bestreitet, im CDU-geprägten Norden zwei Wochen vor der OB-Stichwahl die Begeisterung für die Stadtbahn zu erhöhen?
Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
So oder so: Es ist der zweite Fehltritt der Dezernentin. Schon einmal, im November 2024, mangelte es an der nötigen Absprache, als sie plante, das Ein- und Ausparken rückwärts auf Parkflächen von Neubauten zu unterbinden. Sie zog den Antrag sofort zurück, nachdem es bundesweit Spott gehagelt hatte.
Der jüngste Fehler dürfte ebenfalls nachwirken. Dabei braucht die Verwaltung vor dem großen Umbruch im April 2026 Stabilität und keine angezählte Dezernentin.
KN