Am 20. Spieltag der Deutschen Eishockey-Liga haben die Fischtown Pinguins einen möglichen Sieg vergeben. Im Spiel Fünf-gegen-Fünf waren sie überlegen, vier Tore sind auch eine stattliche Ausbeute. Aber Über- und Unterzahlspiel hakten wie zuletzt schon mehrfach. Und so ging der Sieg an Nürnberg.

Die Pinguins spielten mit der gleichen Aufstellung wie am Mittwoch im Champions-League-Achtelfinale in Tampere – nur, dass Julius Hudacek anstelle von Leon Hungerecker im Tor stand. Nicholas Jensen und Phillip Bruggisser waren immer noch nicht zurück im Line-up. 4.767 Zuschauer waren in der ausverkauften Eisarena – seit Eröffnung der neuen VIP-Logen passen 120 Zuschauer mehr in die Halle.

Hirose trifft nach nur 16 Sekunden

Es dauerte nur 16 Sekunden, da jubelten die Pinguins-Fans das erste Mal. Akito Hirose sprang der Puck vor den Schläger, sein Direktschuss landete im Tor. Aber auch Nürnberg traf mit dem ersten Torschuss zum 1:1, 95 Sekunden waren da gespielt. Torschütze war Jake Ustorf. Fun Fact: Dessen Opa Pit Ustorf war ein Eishockey-Pionier in Bremerhaven. Ende der 70er Jahre war er Spieler und Trainer beim RSC Bremerhaven.

Fünf Treffer im ersten Drittel

Die frühen Treffer setzten den Ton für ein actionreiches Drittel, in dem noch drei Tore fallen sollten. Charlie Gerard traf in der 9. Minute zum 2:1 für die Ice Tigers, doch Ludwig Byström (10.) nach schöner Vorlage von Andy Miele sorgte für den Ausgleich. Das 3:2 erzielte Miele in der 19. Minute selbst. Zuvor waren kurz hintereinander Ross Mauermann und Bennet Roßmy nach Alleingängen gescheitert.

Ein Eishockeyspieler läuft aufs gegnerische Tor zu.

Beim Stand von 3:2 im ersten Drittel vergab Bennet Roßmy eine große Chance, die Fischtown Pinguins mit zwei Toren in Führung zu bringen. Foto: Polgesek

Im zweiten Spielabschnitt drehte sich das Ergebnis wieder zugunsten der Nürnberger. Die nutzen ein Powerplay schnell zum 3:3 durch Brett Murray. Mit ihren zielstrebigen Angriffen und schnellen Abschlüssen stellten die Gäste die Pinguins in der Folge immer mehr vor Rätsel, auch wenn die eigentlich überlegen waren. Bennet Roßmy (29.), Colt Conrad (32.) und Ross Mauermann (34.) verpassten den Führungstreffer. Die Ice Tigers nutzten ihre Chancen besser. Einen perfekten Gegenangriff veredelte Owen Headrick mit dem 4:3 (33.).

Conrad bekommt bösen Check in den Nacken

Einen Schreckmoment gab es kurz vor Ende des Drittels, als Colt Conrad von Samuel Dove-MacFalls einen Check in den Nacken bekam und auf dem Eis liegen blieb. Zum Glück ging es für den Pinguins-Stürmer weiter. Für den Übeltäter nicht. Dove-MacFalls bekam nach Videobeweis eine Spieldauerstrafe.

Die daraus resultierende fünfminütige Überzahl wussten die Pinguins nicht zu nutzen. Das Powerplay war wie zuletzt schon nicht gefährlich genug. Eine große Gelegenheit zum Ausgleich verpuffte somit. Im Gegenteil: Tyler Spezia wäre beinahe noch ein Kontertor gelungen.

Nürnberg nutzt auch das zweite Powerplay

In der 45. Minute gelang Max Görtz dann das vermeintliche 4:4 – doch die Schiedsrichter nahmen den Treffer nach Videobeweis wegen Torhüter-Behinderung zurück. Während die Pinguins in Überzahl torlos blieben, nutzte Nürnberg auch das zweite Powerplay. Owen Headrick war der Torschütze zum 5:3 (49.).

Die Pinguins aber wollten sich mit der drohenden Niederlage nicht abfinden. Miha Verlic traf zum 4:5 (54.) und setzte damit das Signal für eine Druckphase auf das Nürnberger Tor. Aus der aber konnten sich die Gäste befreien und den Sieg mit nach Hause nehmen.

Am Sonntag (14 Uhr) spielen die Pinguins beim ERC Ingolstadt.

Die Statistik


Fischtown Pinguins – Nürnberg Ice Tigers 4:5 (3:2; 0:2; 1:1)


Tore: 1:0 (0:16) Hirose (Rausch); 1:1 (1:35) Ustorf (Barratt); 1:2 (8:18) Gerard (Dove-McFalls, Heigl); 2:2 (9:55) Byström (Miele, Krämmer); 3:2 (18:37) Miele (Krämmer, Hirose); 3:3 (21:05) Murray (Barratt, Headrick) bei 5/4; 3:4 (32:09) Headrick (Gerard, Spezia); 3:5 (48:49) Headrick (Barratt) bei 5/4; 4:5 (53:57) Verlic (Byström, Urbas);


Pinguins: Tor: Hudacek (Hungerecker); Abwehr: Byström, Eminger – Abt, Bettahar – Rausch, Hirose; Angriff: Verlic, Jeglic, Urbas – Görtz, Wejse, Mauermann – Conrad, Freisen, Kinder – R0ßmay, Miele, Krämmer – Herrmann


Ice Tigers: Tor: Treutle (Ganz); Abwehr: Headrick, Karrer – Böttner, Haiskanen – M. Weber, J. Weber; Angriff: Eham, Meireles, Spezia – Heigl, Dove-McFalls, Gerard – Ustorf, Barratt, Murray – Bakos


Strafzeiten: Pinguins: 4 Minuten – Nürnberg 2 Minuten + 5+SPD Dove-MacFalls


Schiedsrichter: Andris Ansons, Bastian Steingross


Zuschauer: 4.767 (ausverkauft)