„Der Spiegel“ [Bezahlinhalt] hatte am 14. November berichtet, dass das Bundesverteidigungsministerium unter anderem leerstehende Karstadt-Filialen in Innenstädten als Musterungszentren anmieten wolle, ähnlich wie bei Corona-Testzentren während der Pandemie. Die Ministeriumssprecherin kommentierte den Bericht auf Anfrage nicht.

Die Versicherungskammer hält in Berlin zwei ehemalige Karstadt-Standorte: Müllerstraße (Wedding), und Tempelhofer Damm (Tempelhof), dazu kommt die Carl-Schurz-Straße in Spandau. Diese Filiale wurde durch Verhandlungen vorerst gerettet und läuft seit der Insolvenz des Karstadt-Konzerns mit angepasstem Konzept weiter. Der Eigentümer des ehemaligen Karstadt in der Wilmersdorfer Straße, der Immobilieninvestor Mark Capital Management, beantwortete eine rbb|24-Anfrage nicht.

Der Standort Müllerstraße im Wedding steht größtenteils leer, bis auf einen Lidl-Supermarkt im Erdgeschoss. Es gibt einen Bebauungsplan, der für das Haus kulturelle, soziale und sportliche Nutzungen vorsieht. Lidl hat auch im ehemaligen Kaufhaus am Tempelhofer Damm eine Filiale eröffnet, die oberen Etagen will die Versicherungskammer auch noch vermieten. Laut der Eigentümerin gibt es bereits Nachmieter, man wolle aber „kommenden Eröffnungen nicht vorgreifen“. Die Sprecherin sagte, dass eine Musterungsnutzung „teils eine Abstimmung mit bestehenden Nutzern erfordern würde“.