Latzel: In unseren Gemeinden wird Vielfalt selbstverständlich gelebt. Da begegne ich Menschen, die ich sonst nie treffen würde: im Chor, in diakonischen Projekten oder bei Gemeindefesten. Egal, wer du bist, woher du stammst, wie du lebst: Du bist willkommen. Zugleich bauen wir Brücken, wo andere Grenzen sehen, etwa bei der Integration von Geflüchteten. Wir bieten Sprachkurse, soziale Hilfe oder Begegnungscafes. Christsein heißt manchmal schlicht, miteinander essen. Rausgehen an andere Orte, nahe bei den Menschen sein, auch mit digitalen Angeboten: Das ist uns wichtig. Wir laden bewusst auch Menschen ein, die andere Meinungen haben, etwa im Format: „Das Ruhrgebiet spricht”. Menschen haben sehr unterschiedliche Bedürfnisse und wir versuchen, sie auf verschiedene Weise zu erreichen. Pilgern oder „Kloster auf Zeit“ können so eine Zeit zur inneren Einkehr sein. Gottesdienste spielen weiter eine zentrale Rolle. Wo finde ich sonst einen Ort, an dem ich mit anderen singen, schweigen, teilen, klagen, zweifeln, feiern kann?