
Lange Zeit passierte im Duell zweier Abstiegskandidaten wenig. Doch mit der letzten Aktion schwang sich Chemie Leipzig im Duell mit dem FC Eilenburg noch zum Sieger auf und schickte die Muldestädter ins Tal der Tränen.
Die BSG Chemie Leipzig hat am 16. Spieltag der Regionalliga Nordost einen enorm wichtigen 1:0-Auswärtssieg beim FC Eilenburg eingefahren. Im Duell zweier Kellerkinder war es nach einer über weite Strecken ereignisarmen Partie letztlich Janik Mäder, der in den Schlussmomenten einen aus FCE-Sicht völlig unnötigen Foulelfmeter versenkte. Die Grün-Weißen vergrößern ihr Polster auf den vorletzten Platz dank des ersten Auswärtssiegs seit März auf jetzt fünf Punkte, Eilenburg hingegen verliert vorerst den Anschluss.
BSG-Elf stark verändert
Während Eilenburg-Trainer Kevin Rodewald nur eine Veränderung vornahm – William Kallenbach begann anstelle von Niklas Borck – gab es bei Chemie gegenüber dem 0:2 gegen Meuselwitz gleich fünf Wechsel zu Begutachten. Fünf war indes auch die Zahl des Tages mit Blick auf die Bank der Grün-Weißen, auf der inklusive des Ersatztorhüters gerade einmal eine Handvoll Spieler Platz nahmen – und das nicht zuletzt, weil Stanley Ratifo sowie Valon Aliji gelbgesperrt fehlten und Philipp Wendt kurzfristig verletzt ausfiel.
Insgesamt wenige Chancen bleiben ungenutzt
Gemäß der klirrend kalten zwei Grad Minus im Ilburg-Stadion wollte der Motor beider Teams zu Beginn noch nicht so ganz anspringen. Mäder eröffnete sich nach zwölf Minuten zwar eine aussichtsreiche Abschlussposition, als er einen völlig verunglückten Rückpass von Michael Schlicht erlief. Doch der Chemie-Kapitän legte sich den Ball etwas zu weit vor und so war die Chance dahin.
In der Folge gab es auch weiterhin vor allem eines: viel Leerlauf. So dauerte es bis zur 34. Minute, ehe die 1.542 Zuschauer die erste wirkliche Top-Chance der Partie zu sehen bekamen. Verantwortlich dafür zeichnete sich Eilenburgs Corvin Kosak, der nach einer Ecke von Tom Weiß freistehend zum Kopfball kam – allerdings konnte der schon frühzeitig für Rajk Lisinski eingewechselte Jean-Marie Nadjombe auf der Linie retten.
Daraufhin zogen beide Teams zumindest etwas mehr das Tempo an, doch sowohl Fynn Seidel auf der einen (39.) als auch Jeronimo Mattmüller auf der anderen Seite (45.) ließen jeweils Möglichkeiten besserer Güteklasse aus, sodass es torlos in die Kabinen ging.
Mäder versenkt Last-Minute-Elfmeter zum Sieg
Nach Wiederanpfiff igelten sich beide Mannschaften zunächst wieder ein. Diesmal ereignete sich gute zwanzig Minuten lang kaum Nennenswertes, dann ergab sich auch der BSG die erste Top-Möglichkeit. Auf Vorlage von Nils Lihsek kam Julius Hoffmann aus gut zehn Metern zum Abschluss, doch Jakob Pieles riss die Arme hoch und parierte den Versuch aus spitzem Winkel (62.).
Grenzenloser Jubel: Nach dem späten 1:0 gab es für Chemie kein Halten mehr.
Somit war wieder etwas mehr Leben drin in der Partie, wenngleich weitere klare Torchancen wiederum auf sich warten ließen. Als eigentlich alle bereits mit einem torlosen Unentschieden rechneten, ging im Eilenburger Strafraum plötzlich der eingewechselte Tim Bunge zu Boden. Dieser war von Marcus Niemitz völlig unnötig geschubst worden, sodass Schiedsrichter Jens Klemm keine andere Wahl blieb, als auf den Punkt zu zeigen. Mäder ließ sich nicht lang bitten, verwandelte trocken zum 1:0 für Chemie – und sicherte seinen Farben damit ganz spät äußerst glückliche und gleichzeitig überaus wichtige drei Punkte beim direkten Konkurrenten (90.+1).
pti
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MDR FERNSEHEN | SPORT IM OSTEN | 22. November 2025 | 14:00 Uhr