Konzert in Stuttgart: Hommage an die schwäbische Heimat – so war’s bei Majan in den Wagenhallen Majan nimmt seine Fans mit dem neusten Album und der gleichnamigen Tour „Woher komm ich dann?” mit in seine schwäbische Heimat. Foto: Lichtgut/Christoph Schmidt

Majan liefert auf der „Woher komm ich dann?”- Tour eine musikalische Hommage an seine schwäbische Heimat Schorndorf. Bilder, Setlist und Kritik vom Konzert in den Wagenhallen.

„Es war 2018, als wir in einer gewissen Mansion in der Weinsteige in Stuttgart mit einem gewissen Cro saßen und einen gewissen Song aufgenommen haben, der wie kein anderer den Anfang dieser Reise markiert”, erzählt Majan auf der Bühne der Wagenhallen, sein Sakko glitzert im Scheinwerferlicht. Damals erzielte er als 19-jähriger Newcomer mit der von Cro gefeaturten Single „1975” seinen Durchbruch.

Mittlerweile ist Majan bereits sieben Jahre im Musikgeschäft und “erwachsen geworden”, wie der Sänger den Transformationsprozess der vergangenen zwei Jahre seit seinem letzten „legendären” Konzert in der Stuttgarter Liederhalle nennt. Während dieser von Zweifeln und Unsicherheit geprägten „Scheißzeit” habe er sich oft nach seinem Zuhause in Schorndorf bei Stuttgart gesehnt. Und eben dorthin, ins Herz des Schwabenländles, nimmt der 26-Jährige seine Fans mit dem neusten Album und der gleichnamigen Tour „Woher komm ich dann?” mit.

Volles Haus beim „Woher komm ich dann?”-Konzert von Majan Die Weltpremiere des bisher unveröffentlichten Songs „Wenn ich tanz” verspricht einen unbeschwerten tanzbaren Moment. Foto: Lichtgut/Christoph Schmidt

In den fünf Episoden einer begleitenden Sitcom findet man sich schnell in der Küche seines Elternhauses in Schorndorf wieder – die Wände geziert mit dem eingerahmten Egloff-VfB-Trikot und dem schwäbischen Grundgesetz „Schaffe, schaffe Häusle baue”. „Nehm d`Kapp ab wenn`d am Tisch hocksch“, mahnt Vater Uwe den in die Heimat zurückgekehrten Sohn am Frühstückstisch mit Dialekt, der für die nicht-schwäbische Zuschauerschaft in Untertiteln übersetzt werden muss. An jenem Tisch kehren später Kelvyn Colt, Chapo102 und Mark Forster ein, um beim „schwäbischen Promidinner” von Majan zubereitete Spätzle und Saitenwürschtle zu probieren – ein spaßiger Schmaus zu „Atlantik/ One More Time”.

„Ja, ich komm heim, ich komm’ heim eines Tages. Doch da wird niemand mehr sein, das Haus, es wird leer sein”, singt der Schorndorfer Buab in der abschließenden Episode der Schwaben-Saga. Bei seinem Homecoming in den Wagenhallen ist das Haus jedoch alles andere als leer. Dafür bedankt sich Majan mehrfach überschwänglich, schließlich würden viele Artists – „außer Nina Chuba vielleicht” – mit schwindenden Ticketverkäufen bei ihren Konzerten zu kämpfen haben. Im Late-Night-Show-Setting samt Lichtakzenten und Vorhang performt Majan in Begleitung seiner Band sowie alleine am Klavier mit viel Gestik und Elan seinen Mix aus Popsongs, Rapeinlagen und Balladen. Oder wie er selbst formuliert: „Ich bin heute wie ein kleiner Flummiball, der geladen ist voller Freude und Energie.”

Majan wird in den Wagenhallen auch zum Showmaster

Seine frühe ADHS-Diagnose besingt Majan schonungslos ehrlich in „ADHD”. Den Weg mit der in Stuttgart bekannten S2 aus Schorndorf zu seiner ersten Freundin in „Die letzte Bahn”. Doch der Blick geht an diesem Abend nicht nur zurück in die Vergangenheit: Die Weltpremiere des bisher unveröffentlichten Songs „Wenn ich tanz” verspricht einen unbeschwerten tanzbaren Moment mit gewohntem Mitsing-Potenzial.

Von Kraftklub-Konzerten inspiriert, wird Majan zwischendurch zum Showmaster und holt zwei Fans aus dem Publikum auf die Bühne, um per Glücksrad die nächsten Songs bestimmen zu lassen. Der 26-Jährige staunt nicht schlecht, als er Geburtstagskind Marie als eine alte Bekannte erkennt und erfüllt ihr zusätzlich zum erspielten Song „Junkie” ihren Liedwunsch „Nie da” – seine Debütsingle. „So ist es eben, wenn man in der Heimat spielt”, grinst Majan sichtlich erfreut über den Verlauf des Auftaktes der Tour in Stuttgart.

Setliste von Majan in den Wah

  • Wenn nichts von nichts kommt
  • Goldman Sachs
  • Monoton
  • Erfolg ist kein Glück
  • Heim
  • 1975
  • Die letzte Bahn
  • Ich hass dich
  • Rauchen gehen
  • Bitch, Don`t Kill My Vibe
  • Wenn ich tanz (Unreleased)
  • Atlantik /One More time
  • Liebe zu dritt
  • 99 Sorgen
  • Tag ein Tag aus
  • Brille auf/ Kate Moss
  • Eiskalt
  • Jeder meiner Abis
  • ADHD
  • Es Geht mir Gut
  • 100.000
  • Woher komm’ ich dann
  • Junkie
  • Nie Da
  • Jede Nacht
  • Ich liebe….
  • Das Haus wird leer sein