Seit knapp 20 Jahren findet an der Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) Kiel das Erstsemesterprojekt startIng! statt. Nur sieben Wochen nach dem Beginn ihres Studiums bearbeiten darin Erstsemester der Fachbereiche Informatik und Elektrotechnik sowie Maschinenwesen eine anspruchsvolle Aufgabe. Diese wird stets von einem Industrieunternehmen aus Schleswig-Holstein gestellt. Für die Lösung bleibt in der Berufssimulation lediglich eine Woche Zeit. Für startIng! 2025 übernahm die Walterwerk Kiel GmbH & Co. KG die Rolle der Projektpatin. Das Unternehmen ist ein Hidden Champion spezialisiert auf die Herstellung von Anlagen zum Backen von Süßwaffeln für Eis oder andere Lebensmittelfüllungen.

Menschen in einem Saal©J. HasenpathDie Teams arbeiteten ihre Entwürfe in technischen Zeichnungen aus.

Der Startschuss für die 19. startIng!-Runde fiel am 27. Oktober 2025. Mehr als 90 Studierende stellten sich der anspruchsvollen Aufgabe: Im Rahmen eines vorgegebenen Anlagen-Layouts sollten sie einen Greifer für einen Roboterarm entwickeln. Seine Funktion: Waffelstapel in verschiedenen Größen sicher und schonend zwischen zwei Transportbändern übergeben. Die Studierenden waren in acht Teams mit bis zu zwölf Personen aufgeteilt, die interdisziplinär aus den verschiedenen Bachelor-Studiengängen der beiden Fachbereiche stammten. Traditionell gehörten auch einige Schüler des Regionalen Berufsbildungszentrum Technik Kiel dazu, die auf die Teams verteilt wurden.

Menschen in einem Saal©J. HasenpathIhre originellen Lösungen präsentierten die Teams vor interessiertem Publikum einer Fachjury.

Die Technik-Interessierten arbeiten in der startIng!-Woche ganztägig an ihren Lösungen. Dabei wurden sie von erfahrenen Studierenden höherer Semester betreut. Jedem Team stand eine Ansprechperson aus den technischen Master-Studiengängen als Fach-Coach sowie aus dem Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit als Team-Coach zur Seite. So konnten die Teammitglieder nicht nur technische Aspekte ansprechen, sondern auch die ebenso wichtigen sozialen Aspekte von Teamarbeit – beides spielt im späteren Berufsleben wichtige Rollen. Auch die Team- und Fach-Coaches sammeln während der Betreuung der Arbeitsgruppen wertvolle Erfahrungen. Sie wurden in vorhergehenden Workshops auf ihre startIng!-Tätigkeiten vorbereitet.

Menschen in einem Saal©J. HasenpathDas Team Hedy Lamarr stellt seinen Hedy Grip vor.

Ihre Ergebnisse präsentierten die Teams bei einer großen Abschlussveranstaltung Anfang November im Audimax Unternehmensvertreterinnen und -vertretern sowie einer Jury aus Hochschulangehörigen. Ausgezeichnet wurden die Kategorien Team-Leistung, Nachhaltigkeit, realistische, innovative Anteile, fachliche Leistung sowie Gesamtsieg, den das Team Hedy Lamarr für ihren Hedy Grip erhielt. „Ich bin beeindruckt von der Vielfalt und Kreativität der Ideen, die uns die Studierenden präsentiert haben“, freute sich Andreas Eule, Geschäftsführer der Patenfirma Walterwerk. „Das ganzheitliche Konzept von startIng! vermittelt in kurzer Zeit einen sehr guten Eindruck davon, welche Skills in Ingenieurberufen zählen.“ Um den Teams und Coaches für ihren Einsatz zu danken, hatte die Patenfirma – passend zur Aufgaben – einen Eiswagen bestellt. Am Ende gab es für alle eine große Portion Eiscreme – natürlich in einer Waffel. (jkl)

 

Studierende höherer Semester der technischen Studiengänge und des Fachbereichs Soziale Arbeit und Gesundheit, die im Rahmen von startIng! 2026 berufspraktische Erfahrungen sammeln möchten, finden Informationen und Ansprechpersonen auf der Website des Projekts.