Trainerwechsel in Hannover 

Hannover 96: Marcus Mann will lieber mutig und scheitert dann

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Hannover-Geschäftsführer Marcus Mann sieht die Verpflichtung von Trainer André Breitenreiter infolge der Freistellung von Stefan Leitl Ende Dezember nicht als Fehler. „Der Wechsel war richtig, auch die Wahl von André Breitenreiter. Aber im Nachhinein müssen wir eingestehen, dass es nicht aufgegangen ist. So ehrlich muss man sein“, sagte der 41-Jährige der „Bild“.

Um es endlich wieder in die Bundesliga zu schaffen, hatten sich die 96er mitten im Aufstiegsrennen von ihrem Coach Leitl getrennt und dafür ihren ehemaligen Spieler und Aufstiegscoach Breitenreiter zurückgeholt. Nach einer bislang enttäuschenden Rückrunde und dem Abrutschen auf Platz 10 der Zweitliga-Tabelle musste der 51-Jährige aber schon am Mittwoch wieder gehen.

„Die Meinung war von allen Verantwortlichen: Wir müssen neue Impulse haben. Es hat sich nicht bestätigt“, betrachtete der Aufsichtsratschef und langjährige Vereinsboss Martin Kind Breitenreiters Comeback bei der „Neuen Presse“ dagegen als Fehler. Es ärgere ihn, „dass wir wieder ein ganzes Jahr verloren haben und uns noch einmal komplett neu aufstellen müssen“, meinte der 80-Jährige. „Wir müssen einfach nochmal professioneller werden, das ist für mich ganz deutlich geworden.“

Mann wechselte von Leitl zu Breitenreiter, weil er die Entwicklung gefährdet sah. „Ich bin lieber mutig und scheitere dann. Als mich hinterher zu ärgern, dass ich die Hose voll hatte – obwohl ich schon eine Ahnung hatte“, verteidigte der Sportchef seine Entscheidung. Kind hatte derweil bestätigt, dass der langjährige 96-Profi Steven Cherundolo (zuletzt Los Angeles FC) und der aktuelle Paderborn-Trainer Lukas Kwasniok zu den Nachfolgekandidaten zählen. In den letzten vier Saisonspielen haben die Co-Trainer Lars Barlemann, U19-Trainer Dirk Lottner und U17-Trainer Christian Schulz die Verantwortung für das Profiteam inne.