Frust gegen die alte Liebe! Für Ex-Dynamo Uwe Rösler (57) setzte es ausgerechnet gegen Ex-Klub Dresden (1:2) die erste Pleite als Bochum-Coach. Danach räumte er mit höchst unterhaltsamen Sprüchen zu den Aufregern der Partie einige Lacher ab.
Die brisanteste Entscheidung: Direkt vorm 1:0 von Alexander Rossipal (25.) führten die Sachsen einen Einwurf schnell aus, der für Diskussionen sorgte. Denn es war unklar, ob VfL-Linksverteidiger Maximilian Wittek (30) den Ball noch mit den Haaren gestreift hatte.
„Für mich sah es so, als wenn er nicht dran war. Aber ich muss sagen, in meinem Alter kann man nicht über 50 Meter drüben alles sehen. Ich würde nicht mein Bankkonto darauf wetten, ob er ihn berührt hat oder nicht“, scherzte Rösler auf der Pressekonferenz.
Bochums Maximilian Wittek hat nicht gerade die längsten Haare, trotzdem entzündete sich daran der Streit um den Einwurf.
Foto: kolbert-press
Dennoch war er sich recht sicher! Der gebürtige Altenburger: „Maxi geht hoch, zieht den Kopf ein, um den Einwurf für uns zu bekommen. Das nutzen die Dresdner super aus, aber was soll ich machen?“
Die Auflösung: Gut, dass Rösler keine Kohle gesetzt hat.
Pay-TV-Sender Sky holte die Lupe raus und geht von einem minimalen Kontakt von Witteks Haaren aus. Außerdem war auffällig, dass weder der Spieler selbst protestierte noch seine Kollegen besonders aufgebracht waren. Also hatte mit höchster Wahrscheinlichkeit alles seine Richtigkeit.
Rösler übt noch mehr Schiri-Kritik
Bleibt noch der zweite Aufreger des Flutlichtkrachers. Rösler kassierte nämlich kurz vor Ende die gelbe Karte. Warum?
„Fehler passieren. Was aber nicht sein sollte, ist, dass man Zeitspiel nicht unterbindet. Das hat nichts mit dem Menschlichen tun. Es hat jeder im Stadion mitbekommen, dass nach der 2:0-Führung bei jedem Abschlag oder Einwurf etwas rausgeholt wurde. Und dann gibt es nur so wenig Nachspielzeit“, legte der Übungsleiter des VfL Bochum los. Vier Minuten waren von den Referees angezeigt worden.
Uwe Rösler: „Dafür habe ich keine Erklärung. Ich habe den Schiedsrichter darauf hingewiesen und auf meine Uhr gezeigt. Er hat es wohl nicht gemocht, weil es 25.000 Zuschauer im Stadion gesehen haben. Dadurch habe ich Gelb gekriegt. Ist sie berechtigt oder nicht? Darüber kann man sich streiten.“
Allerdings warf der Ex-Bundesliga-Profi von Dynamo Dresden bezüglich des Zeitschindens ein: „Das ist keine Kritik an Dresden. Sie haben das clever gemacht. Ich hätte es von meiner Mannschaft genauso erwartet.“
Die Unsitte ist einfach weiter stark bei allen Fußballern drin. Um da endgültig für Gerechtigkeit zu sorgen, würde wohl nur eine Nettospielzeit helfen…