Die Augsburger CSU hat am Freitagabend zusammen mit rund 100 Gästen ihren 80. Geburtstag im Kolpingsaal gefeiert. Festredner war der ehemalige Bundesfinanziminister Theo Waigel. Die Feierlichkeit war mehr als nur ein Rückblick – es war ein Appell, an den Wurzeln festzuhalten und zugleich die Herausforderungen der Gegenwart anzunehmen.
Es war der 10. November 1945, als sich in Augsburg die CSU gründete. Sie hatte sich aus der „Augsburger Aufbaugemeinschaft“ sowie der „Christlichen Wohnungshilfe“ formiert, die sich bereits mit den drängendsten Fragen der Wohnungsnot, der Ernährungslage und des Wiederaufbaus gewidmet hatte. „Nach Kriegsende hatten wenige Menschen Zuversicht. Aber die Gründer der Augsburger CSU hatten sie. Sie nahmen die christliche Botschaft der Hoffnung als Antrieb“, kommentierte Theo Waigel in seiner Festrede. Volker Ullrich, Bezirksvorsitzender der Augsburger CSU, sagte bei seiner Begrüßung: „Könnten die Gründer von damals unser heutiges Land sehen, wären sie stolz und zufrieden mit dem, was wir erreicht haben: Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und die Achtung der Menschenwürde.“ Immer wieder spannten Ullrich und Waigel den Bogen in die Gegenwart. Man befinde sich in schwierigen Zeiten, allerdings sei es immer wieder gelungen, solche schwierigen Phasen mit Zuversicht und Engagement zu überwinden. „In den 50er Jahren war auch nicht alles schön“, so Waigel.
1946 holte die CSU in Augsburg ihr bislang bestes Wahlergebnis
Bei der ersten Stadtrats- und Oberbürgermeisterwahl 1946 erreichte die CSU, mit 50,5 Prozent der Stimmen, ihr bis heute bestes Ergebnis. Ohnehin sei die CSU in Augsburg über all die Jahre erfolgreich gewesen. 47 Jahre lang habe sie den Oberbürgermeister gestellt. So lange sei die CSU in keiner anderen Stadt in Bayern an der Spitze gestanden, so Ullrich. Dazu seien Themen wie die Uni-Klinik oder die gute Wirtschaftsstruktur Erfolge der CSU-Politik.

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JU-Vorsitzender Philipp Huber, Bezirksvorsitzender Volker Ullrich und Augsburgs dritter Bürgermeister Bernd Kränzle diskutieren über die Zukunft der Augsburger CSU.
Foto: Michael Hochgemuth
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JU-Vorsitzender Philipp Huber, Bezirksvorsitzender Volker Ullrich und Augsburgs dritter Bürgermeister Bernd Kränzle diskutieren über die Zukunft der Augsburger CSU.
Foto: Michael Hochgemuth
Doch es habe nicht nur gute Zeiten gegeben. Eine schwere, existenzielle Krise hatte der Bezirksverband in den 1980er-Jahren zu bestehen. 1981 war es zur Spaltung der CSU in Augsburg gekommen. Einige Mitglieder verließen die CSU-Stadtratsfraktion und gründeten die „Christlich-Soziale Mitte“ (CSM), der sich in der Folge zwölf der 29 CSU-Stadträte anschlossen. Erst 1989 schloss sich die CSM wieder der CSU an. 1990 gelang es der CSU erstmals seit 1964, mit Peter Menacher wieder, den Oberbürgermeister zu stellen (1990-2002). Auf ihn folgten Kurt Gribl (2008-2020) und dann Eva Weber.
Theo Weigel: „CSU muss weiter auf ihre Grundwerte setzen“
Um als Partei in Augsburg weiter erfolgreich zu sein, sei es wichtig, weiter auf die Grundwerten der CSU zu setzen. „Wir halten an Bewährtem, Brauchtum und Heimat fest. Gerade Heimat und Identität sind in einer globalen Welt wichtig“, so Waigel. Gleichzeitig richte man sich in die Zukunft aus und versuche weiter nah am Menschen und dessen Bedürfnissen Politik zu machen.
Oberbürgermeisterin Eva Weber sagte in ihrer Rede, für sie sei die CSU ein Ort, an dem man sich engagiere, lache, streite und manchmal alles gleichzeitig. „Aber am Ende packen wir an, weil es um Augsburg geht.“ Das langjährige Engagement des heute dritten Bürgermeisters Bernd Kränzle zeige, dass es in der Politik der CSU um Kontinuität gehe, einen Roten Faden statt Projekte und Umfrageergebnisse. Der Vorsitzende der Jungen Union, Philipp Huber, schätzt an der CSU, dass jeder mitmachen kann und sich in der Partei aufgehoben fühlt. „Wir sind keine Klientelpartei.“ Bernd Kränzle betonte, dass die Augsburger CSU die Nähe zu den Menschen sowie eine engagierte Stadtteilpolitik auszeichne.
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Andrea Wenzel
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