
Nach der Niederlage im Kellerduell gegen Borussia Mönchengladbach herrscht beim 1. FC Heidenheim Niedergeschlagenheit. Eine Elfmeter-Szene sorgt für Ärger.
Die erste Halbzeit plätscherte eigentlich schon ihrem Ende entgegen, da hatte das Drehbuch dieser Partie noch eine Wendung parat. Heidenheim, zu diesem Zeitpunkt auf Augenhöhe mit den zuletzt wiedererstarkten Gladbachern, lag plötzlich mit 0:1 in Rückstand. Kevin Diks verwandelte in der ersten Minute der Nachspielzeit einen Foulelfmeter, dessen Entstehung aufseiten der Gastgeber für gehörig Verwunderung sorgte.
FCH-Profi Jan Schöppner soll seinen Gegenspieler Nico Elvedi zu lange gehalten und schließlich zu Boden gerissen haben. Dass es diese Art Zweikampf in diesem Moment im Heidenheimer Strafraum gleich mehrfach gab – geführt von Spielern beider Teams – schien weder für Schiedsrichter Frank Willenborg noch für VAR Pascal Müller ein Argument gewesen zu sein. Für die Hausherren hingegen schon.
Elfmeter gegen Heidenheim: „Für mich viel zu wenig“
„Das ist alles normal, was da passiert“, sagte Trainer Frank Schmidt nach der 0:3-Niederlage am Samstag (22.11.2025): „Für mich persönlich war das viel zu wenig, um in dem Moment einen Elfmeter zu pfeifen. Für mich haben das Spiel und die Situation das überhaupt nicht hergegeben.“
Der Rückschlag kurz vor dem Pausenpfiff hatte erheblichen Einfluss auf den Charakter dieses Spiels, vor allem aber auf die Moral des Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga. Dieser Moment habe den „Stecker gezogen“, wie Schmidt sagte, was die Borussia nach dem Seitenwechsel eiskalt ausnutzte.
Tabakovic und Machino treffen für Borussia Mönchengladbach
Haris Tabakovic (55.) und Shūto Machino (76.) schossen den 0:3-Endstand aus FCH-Sicht heraus. Acht Niederlagen und nur fünf Punkte nach elf Spieltagen, der Abstiegskampf war auf dem Schlossberg selten so real.
„Es ist ein harter Weg, das ist jetzt klar für uns“, sagte Coach Schmidt, der nach der Partie genau wie seine Spieler maximal niedergeschlagen wirkte. Nach der Länderspielpause, das war die große Hoffnung, sollte im Tabellenkeller schnellstmöglich eine Richtungsänderung her.
Schmidt: „Es wird nicht einfacher“
„Das ist uns nicht gelungen“, stellte Schmidt fest: „Das müssen wir verarbeiten, aber es wird nicht einfacher.“
Am kommenden Samstag (29.11., 15:30 Uhr) gastiert der 1. FC Heidenheim bei Union Berlin. Dort gewannen die Baden-Württemberger gegen Ende der vergangenen Saison mit 3:0, machten damals die schlussendlich rettende Relegation klar. Gute Erinnerungen, angesichts der aktuellen Lage sind diese aber ohne jeden Wert.
Mainka: „Brauchen allgemein nicht mehr sprechen“
„Über die Vergangenheit brauchen wir nicht sprechen“, sagte Kapitän Patrick Mainka: „Wir brauchen allgemein nicht mehr sprechen – uns helfen nur Punkte.“ Bei allem Elfer-Ärger gegen Gladbach: In Heidenheim nimmt man sich vor allem selbst in die Verantwortung.
Sendung am Sa., 22.11.2025 14:00 Uhr, Stadion, SWR1