Flopliste des ADFC

Das sind Hamburgs schlimmste Radwege

Aktualisiert am 22.11.2025 – 23:11 UhrLesedauer: 3 Min.

Fahrrad liegt nach Unfall auf Straße (Symbolbild):Vergrößern des Bildes

Fahrrad liegt nach Unfall auf Straße (Symbolbild): Der ADFC prangert die Missstände beim Radverkehr in Hamburg an. (Quelle: Blaulicht News/imago-images-bilder)

Hamburgs Radwege werden seit Jahren kritisiert. Für t-online hat der ADFC problematische Straßen und gefährliche Situationen für Radfahrer in der Stadt identifiziert.

Hamburg, Fahrradstadt? Dirk Lau glaubt nicht daran. „Die Stadt ist flächendeckend voller gefährlicher, unbenutzbarer Wege für Radfahrer“, sagt der Sprecher des Fahrradlobbyverbandes (ADFC) für Hamburg zu t-online. Seit Jahren weist der Verband immer wieder auf besonders gefährliche Straßen oder unzumutbare Radwege für Zweiradfahrer hin. Die letzte Flopliste stammt aus dem Jahr 2021. Für t-online hat Lau sie aktualisiert.

Am Hauptbahnhof kämpfen Radfahrer gleich an mehreren Fronten. Auf der hinteren Seite des Bahnhofs, Eingang Kirchenallee, fehlt die Infrastruktur für Fahrräder komplett. Dabei wäre dort ein Schutzstreifen sinnvoll. Der HVV hat dort besonders viele Haltestellen, auch die Taxis fahren von dort weg, dazu noch der Durchgangsverkehr. Mittendrin: die Radfahrer. Kein Wunder, dass Lau die Situation dort für besonders unbefriedigend hält.

Auf der anderen Seite des Bahnhofs, Ausgang Steintorwall, gibt es Radwege, ziemlich neue sogar und gute. Das Problem: Sie verlaufen mitten auf dem Gehsteig. Links und rechts davon laufen Fußgänger hin und her. Die Konsequenz: Wer dort Rad fährt, hat kein Problem mit Autos, aber mit Fußgängern, die ständig über den Gehweg laufen oder dort einfach mal stehen bleiben. Radfahren dort gleicht einem Hindernisparcours, ständig muss jemand ausweichen.

Die Durchgangsstraße am Altonaer Balkon ist ein Dauerbrenner auf der Flopliste. Hier gibt es gar keinen Radweg, obwohl die Bezirksversammlung Altona schon 2019 Besserung gelobt hatte. Radfahrer müssen hier auf der Straße fahren und hoffen, dass Autofahrer sie sehen. Nicht nur die, die links an ihnen vorbeifahren. Auch die, die rechts in ihren Autos sitzen, gerade aussteigen wollen und die Seitentür aufreißen. Für Radfahrer bedeutet das: Ausweichen ist kaum möglich. Das sogenannte Dooring ist eine der größten Gefahren, die Radfahrern droht.

Auch die Buxtehuder Straße in Harburg ist ein Dooring-Hotspot. Hier gibt es einen Radweg, der unmittelbar an parkenden Autos vorbeiführt. Die Beifahrer in den Autos müssen sich extra umdrehen, wenn sie aus den Autos aussteigen, schauen, ob nicht ein Radfahrer am Auto entlangfährt. Das erhöht das Unfallrisiko. Radfahrer sollten um die parkenden Autos also einen großen Bogen machen. Mindestens 1,50 Meter, schreibt der Gesetzgeber vor.