Bundeskanzler Friedrich Merz hat sich nach seiner viel kritisierten Äußerung über die brasilianische Stadt Belém mit dem brasilianischen Präsident Luiz Inácio Lula da
Silva offenbar versöhnt. Aus dem Umfeld von Merz hieß es nach dem Telefonat, Lula habe dem Kanzler Tipps für
Restaurantbesuche für seinen nächsten Besuch in Belém gegeben und ihm auch
Tänze genannt, die er ausprobieren könne. Der Kanzler habe daraufhin gesagt:
„Super, nächstes Mal gehen wir zusammen tanzen.“
Zuvor hatte Merz nach seiner Rückkehr von der Weltklimakonferenz in Belém gesagt: „Ich habe
einige Journalisten, die mit mir in Brasilien waren, letzte Woche gefragt: Wer
von euch würde denn gerne hierbleiben? Da hat keiner die Hand gehoben“, sagte
er. „Die waren alle froh, dass wir vor allen Dingen von diesem Ort, an dem wir
da waren, in der Nacht von Freitag auf Samstag wieder nach Deutschland
zurückgekehrt sind.“
Keine Entschuldigung von Merz
Die Äußerung hatten viele Menschen
in Brasilien, aber auch in Deutschland, als abschätzig und beleidigend empfunden. Auch Lula schaltete sich ein. Merz
hätte in eine Bar gehen, dort tanzen und die lokale Küche probieren sollen,
meinte der Präsident, „denn dann hätte er gemerkt, dass Berlin ihm nicht einmal
zehn Prozent der Qualität bietet, die der Bundesstaat Pará und die Stadt Belém
bieten“.
Nach seiner Äußerung hatte sich Merz geweigert, sich zu entschuldigen. Regierungssprecher Stefan Kornelius sagte, der Kanzler habe sich nicht „missfallend“ oder gar „angewidert“ über die Stadt geäußert. „Er hat gesagt, wir leben in einem der schönsten
Länder der Welt, und das hat er auf Deutschland bezogen“, sagte Kornelius. Brasilien gehöre zwar sicherlich auch zu den schönsten Ländern der Welt. „Aber dass der deutsche Bundeskanzler hier eine kleine Hierarchisierung vornimmt,
ist, glaube ich, jetzt nicht verwerflich.“
Merz war bereits mehrfach wegen ähnlicher Aussagen kritisiert worden. Erst kürzlich hatte er mit Blick auf die Migrationspolitik von Problemen im Stadtbild gesprochen, im Januar 2023 hatte er die Söhne von Migranten als „kleine Paschas“ bezeichnet.
Friedrich Merz
Z+ (abopflichtiger Inhalt);
Friedrich Merz:
Wir stecken so was von in der Klemme
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Die dümmste aller Debatten