Es ist vor allem der Frauenbewegung zu verdanken, dass Smyths Werke seit den 1980er-Jahren, vor allem aber in jüngster Vergangenheit wieder erklingen. Zuletzt zum Beispiel in Karlsruhe, Schwerin oder am Staatstheater Meiningen, wo ihre Oper „The Wreckers“ zur Aufführung kam. Die Zeit dafür ist reif, sagt die Dirigentin Eva Meitner, die musikalische Pionierinnen wie Smyth faszinierend findet: „Ethel Smyth ist alles andere als ein bisschen Liebreiz. Das ist stark, das ist mitreißend, kraftvoll. Egal, was sie macht, es ist immer groß gedacht und gedanklich komplex.“

Die Aufzählung der Frauen, die vor mehr als einem Jahrhundert in Mitteldeutschland für ein neues weibliches Selbstbewusstsein stritten, ließe sich fortführen.