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Sie raubt den Schlaf und kann lebensgefährlich werden: obstruktive Schlafapnoe (OSA). Betroffene schnarchen oft laut und haben während der Nacht häufige Atemaussetzer. Das macht nicht nur übermäßig müde, sondern kann auch das Risiko für Bluthochdruck, Schlaganfall, Herzerkrankungen und Typ-2-Diabetes erhöhen. Und: Städter leiden laut einer Studie häufiger unter Schlafapnoe.

Forscher um Prof. Martino Pengo an der Universität Mailand-Bicocca analysierten für ihre Studie Daten von mehr als 19.000 OSA-Patienten aus 25 verschiedenen Städten in 14 Ländern. Und fanden heraus: Feinstaub verschlimmert die Beschwerden. „Wir wissen, dass OSA bei älteren oder übergewichtigen Menschen häufiger auftritt, aber es gibt zunehmend Bedenken, dass auch Luftverschmutzung die Erkrankung verschlimmern könnte“, so Pengo.

Je mehr Feinstaub, desto schlimmer die Apnoe

Die Forscher kombinierten die Patientendaten mit Aufzeichnungen der PM10-Konzentration in der Luft am Wohnort jedes Einzelnen. Die PM10-Konzentration ist die Menge winziger Partikel, die durch Fahrzeugabgase und industrielle Prozesse in die Luft gelangen.

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Es zeigte sich: Mit jedem Anstieg der PM10-Konzentration stieg auch der Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) der Patienten – also die Anzahl der Apnoen (Atemstillstände) und Hypopnoen (Atemschwächungen) während des Schlafs. In Lissabon, Paris und Athen war dieser Zusammenhang besonders stark. Die regionalen Unterschiede könnten auf Faktoren wie das lokale Klima, die Art der Verschmutzung oder sogar die Art und Weise zurückzuführen sein, wie Gesundheitssysteme OSA erkennen, so die Forscher.

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„Für Betroffene, insbesondere diejenigen, die in Städten mit hoher Luftverschmutzung leben, ist diese Studie wichtig. Sie deutet darauf hin, dass die Verschmutzung ihren Zustand verschlimmern könnte“, erklärt Prof. Sophia Schiza, Leiterin der Expertengruppe für schlafbezogene Atmungsstörungen der European Respiratory Society mit Sitz an der Universität Kreta (Griechenland), gegenüber dem Wissenschaftsportal „EurekAlert!“.

Es sei wichtig, neben anderen Risikofaktoren auch Umweltfaktoren wie die Luftqualität zu berücksichtigen. Schiza: „Die Bekämpfung der Luftverschmutzung ist nicht nur gut für den Planeten, sondern auch für unsere Lungen und unsere Schlafqualität von entscheidender Bedeutung.“