Bielefeld. Im Jahr 2023 muss die Bielefelder Familie Elsenheimer einen schweren Verlust verkraften: Mutter Martina und Vater Oliver verlieren ihre 26-jährige Tochter, Lena ihre Schwester. Die Trauer scheint schier unerträglich.

Von einem Arzt bekommen sie den Tipp, sich an die Beratungsstelle Sterntaler zu wenden. Seit 2005 unterstützt diese Kinder, Jugendliche und deren Familien bei tödlichen Erkrankungen im Umfeld, bei anderen Todesfällen oder in Trennungssituationen. Bereits wenige Tage später trifft die Familie Sozialpädagogin Julia Sandau zu einem Erstgespräch.

Mit 16 Jahren beginnt Schwester Lena mit der Beratung. „Ich habe schnell positive Veränderungen gespürt“, erinnert sie sich. Innerhalb der nächsten zwei Jahre lernt Lena, mit ihrem Verlust umzugehen. Doch das braucht weiterhin Zeit. „Trauer ist nicht von heute auf morgen vorbei“, erklärt sie. Es sei wichtig, sich in Ausnahmesituationen nicht zu verkriechen und Hilfe anzunehmen.

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Gefühle und Gedanken loswerden bei Bielefelder Trauerberatung

Mit Sterntaler findet sie neben ihren Eltern eine weitere Anlaufstelle, um Gefühle und Gedanken loszuwerden. „Das, was ich erzähle, verlässt nicht den Raum. Es bleibt hier“, berichtet Laura. Die Beratungsstelle schenke ihr Sicherheit, sodass sie weiß: „Hier ist es in Ordnung, darüber zu erzählen.“


Lena Elsenheimer und Julia Sandau sitzen zusammen und sprechen über die Trauer. - © Mike-Dennis Mueller

Lena Elsenheimer und Julia Sandau sitzen zusammen und sprechen über die Trauer.
| © Mike-Dennis Mueller

Die Beratung findet in Einzel- oder Gruppensitzungen statt. Die Kinder und Jugendlichen lernen, ihren Verlust zu begreifen und ins Leben einzubinden. Vom Sterntaler-Team „erhalten Kinder und Jugendliche einen Raum, in dem Emotionen ihren Platz finden“, erklärt Julia Sandau. So bringen Betroffene gemeinsam spielerisch und gestalterisch innere Gefühle zum Ausdruck.

Bielefelder Trauerberatung finanziert sich durch Spenden

„Dafür basteln sie ein Erinnerungsbuch oder eine Kerze, die zusätzlich Kraft schenken sollen“, erklärt die Sozialpädagogin. In regelmäßigen Sitzungen tragen Gefühlskarten dazu bei, die Gefühle einzuordnen. Auf ihnen sind verschiedene Emotionen abgebildet, die Kinder und Jugendliche, je nach eigener Stimmung, selbst auswählen.


Julia Sandau ist Sozialpädagogin bei der Bielefelder Beratungsstelle Sterntaler. - © Mike-Dennis Mueller

Julia Sandau ist Sozialpädagogin bei der Bielefelder Beratungsstelle Sterntaler.
| © Mike-Dennis Mueller

Damit keine Kosten für betroffene Familien anfallen, finanziert sich Sterntaler ausschließlich durch Spendengelder. Die Trauerbegleitung „ist immens wichtig für Familien in Ausnahmesituationen“, betont Mutter Martina Elsenheimer aus eigener Erfahrung. Damit Familien Begleitung und Halt finden, ohne sich um anfallende Kosten Gedanken machen zu müssen.

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