Mit ihm sorgte Trainer Thomas Stamm für einen echten Paukenschlag: Youngster Friedrich Müller (19) feierte beim 2:1-Sieg von Dynamo Dresden in Bochum völlig überraschend sein Profi-Debüt.
Und der junge Mann, der aus Burkau bei Bischofswerda stammt und bisher mit dem U21-Team in der Sachsenliga gegen Mannschaften wie Handwerk Rabenstein oder Lipsia Eutritzsch kickte, lieferte im Hexenkessel Ruhrstadion eindrucksvoll.
Als linker Innenverteidiger in der Dreierkette räumte Müller ganz cool, souverän und unaufgeregt ab. Von Nervosität keine Spur. Als Krönung leitete er mit einem sauberen Zuspiel auf Niklas Hauptmann sogar das zweite Dresdner Tor durch Vincent Vermeij mit ein.
Friedrich, der Große!
Nachwuchsleiter Marco Hartmann sagte schon im vergangenen Sommer über ihn: „Friedi könnte der erste Prototyp werden, der über die neue U21 kommt. Physisch ist er extrem stark. Dadurch wird er gar keine Anpassungsprobleme an den Männerbereich haben. Auch im Passspiel ist er beidfüßig sehr gut, dazu ganz entspannt im Kopf.“
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Müller war Anfang 2024 sogar U18-Nationalspieler, wurde dann allerdings durch eine hartnäckige Rückenverletzung ein halbes Jahr ausgebremst. Hartmann: „Deshalb hat er das U19-Jahr gebraucht.“
Inzwischen ist er wieder voll durchgestartet, machte bei den Profis schon in der Vorbereitung auf sich aufmerksam. So setzte er u.a. beim Test in Prag mit einem Tor als Defensivmann eine Duftmarke.
U21-Coach Sebastian König, der Müller zunächst im defensiven Mittelfeld, zuletzt aber in der Innenverteidigung einsetzte: „Friedrich hat eine Körperlichkeit und ein Durchsetzungsvermögen, das für einen so jungen Spieler ganz selten ist. Er muss sich in seinem Jahrgang in ganz Deutschland vor gar keinem verstecken.“
Die Nummer 42 wird man sich bei Dynamo merken müssen! Hier wird Müller von Mitspieler Lukas Boeder gefeiert
Foto: Ralf Ibing /firo Sportphoto
Wohl auch deshalb hat ihn Stamm in Bochum ohne Bauchschmerzen ins kalte Wasser geworfen: „Friedrich hat über Wochen sehr gut trainiert und im Test gegen Cottbus stark gespielt. Egal ob es ein Debüt ist: Wenn ein Spieler so griffig ist und mit so viel Überzeugung agiert, macht er im Normalfall auch ein ordentliches Spiel und genauso habe ich es auch bei ihm gesehen.“
„Als wenn er schon paar Jahre dabei wäre“
Müller quatscht nicht – er macht einfach! Torwart Lennart Grill (26): „Ich habe vor dem Spiel bei einem Spaziergang mit ihm gequatscht, wie er sich fühlt. Da sagte er mir, alles gut. Er spricht eh nicht viel. Das zweite Tor schießen wir nicht, wenn er nicht den Pass spielt, der uns komplett die Linien des Gegners bricht. Dazu hat er hinten alles weggehauen, überragend, Chapeau!“
Auch von Vermeij, der sein erstes Profi-Tor für Dynamo Dresden schoss, gab´s hinterher Lob und Anerkennung. „Er hat mich im Spiel gefragt, ob ich den Ball lieber diagonal, in den Fuß oder hoch haben will“, erzählt der Stürmer. „Das hat mir gefallen, weil man da gemerkt hat, dass er nicht überfordert, sondern ganz klar ist. Friedrich hat es durchgezogen, als wenn er schon ein paar Jahre dabei wäre. Richtig schön, dass ein Eigengewächs bei so einem Sieg sein Debüt feiert. Das macht es alles noch geiler.“