Als eines der größten Benefiz-Events in Duisburg und das bundesweit größte des Deutschen Roten Kreuzes verbindet diese Gala den Operngenuss mit sozialem Engagement und ist ein Höhepunkt im gesellschaftlichen Leben unserer Stadt, oder wie es Oberbürgermeister Sören Link in seinem Grußwort im Programmheft formulierte ein „Ereignis der Musikkultur und Mitmenschlichkeit“.

Die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg füllt dabei die Philharmonie Mercatorhalle mit einem Publikum, dessen Eintrittsgelder und Spenden komplett den Arbeitsfeldern und Einrichtungen des Deutschen Roten Kreuzes in Duisburg zugutekommen: „Viele unserer Hilfs-, Betreuungs- und Beratungsangebote für die Menschen in Duisburg wären ohne zusätzliche finanzielle Mittel nicht möglich. Die Erlöse der DRK-Opern-Gala unterstützen genau hier“, hatte Andreas Kreienburg als Kreisgeschäftsführer des DRK Duisburg schon im Vorfeld erläutert.

Ein besonderer Fokus liege auf der heilpädagogischen Arbeit für schwerst- und mehrfachbehinderte Kinder: „Hier besteht dringender Bedarf für die Stärkung der sogenannten Unterstützten Kommunikation und beim Lärmschutz, etwa im DRK-Familienzentrum RheinRiesen, der heilpädagogisch-integrativen Kindertagesstätte Beeckerwerth. Darüber hinaus wird die Verbesserung der Patientenversorgung im Katastrophenschutz unterstützt.“

Auch diesmal verzichteten alle Mitwirkenden darauf, eine Gage zu erhalten – aber keineswegs darauf, viel Genauigkeit, Herzblut und Spielfreude in ihre Darbietungen zu investieren. Stephen Harrison, bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2000 Operndirektor der Rheinoper und verantwortlich für das musikalische Programm der ersten 16 DRK-Opern-Galas, war wieder der ebenso kundige wie witzige Moderator. Kostprobe: „In der Oper ,Tosca‘ von Giacomo Puccini ist Cavaradossi ein Republikaner. Das hat aber nichts mit Donald Trump zu tun, er ist Bonapartist… ob das besser ist, lassen wir mal dahingestellt.“

Die sieben solistisch Singenden waren fast alle Mitglieder des Ensembles der Rheinoper. Das gut dreistündige Programm reichte von dem Prolog des Tonio „Si può?“ aus der Oper „Pagliacci“ („Der Bajazzo“) von Ruggero Leoncavallo mit dem Bariton Alexey Zelenkov bis zu dem „Rojotango“ des 1944 geborenen Pablo Ziegler mit dem Bariton Jorge Espino.

Besonders bejubelt bei der Gala wurden die kurzfristig eingesprungene Sopranistin Christiana Oliveira und die Mezzosopranistin Sarah Ferede für das beliebte Blumenduett „Viens, Malika… Sous le dôme épais“ aus der Oper „Lakmé“ von Léo Delibes, der Tenor Eduardo Aladrén für die berühmte Arie des Kalaf „Nessun dorma“ aus „Turandot“, der letzten Oper von Giacomo Puccini, die Duisburger Philharmoniker für die knackige und knifflige Ouvertüre zu der Operette „Candide“ von Leonard Bernstein und auch der Kinderchor am Rhein für das bekannteste türkische Volkslied „Üsküdar“, bearbeitet von Audrey Snyder (Chorsatz) und Philharmoniker-Solocellist Friedmann Dreßler (Orchestersatz) sowie einstudiert von Chorleiterin Sabina López Miguez (musikalisch) und Chorsängerin Lara (sprachlich).

Die musikalische Leitung des insgesamt gelungenen Konzerts hatte der kurzfristig eingesprungene Gastdirigent Killian Farrell, im Hauptberuf Generalmusikdirektor am Staatstheater Meiningen (als erster Ire in Deutschland auf dieser Position und ab der Spielzeit 2027/28 am Staatstheater Nürnberg), er war hier aber auch schon bewährt durch den Doppelabend der Rheinoper Düsseldorf/Duisburg mit den britischen Opern „Der Leuchtturm“ von Sir Peter Maxwell Davies und „Dido und Aeneas“ von Henry Purcell in der vergangenen Spielzeit 2024/25 (die RP berichtete).

Die nächste DRK-Opern-Gala findet voraussichtlich am 21. November 2026 statt.